Lobenberg: Burgberg wächst komplett auf Quarzit, zum Teil auch ein bisschen eisenhaltiger Boden. Das ist die östlichste der drei Großen Lagen bei Diel. Grundsätzlich hat das Tal hier ein Bodenkonglomerat aus der Perm-Zeit, alles Urgesteinböden. Vergoren und für ein Jahr im Stückfass ausgebaut. Danach in Edelstahl abgestochen auf der Feinhefe und dann im September 2021 nach zwei Jahren auf den Markt kommend. Der Burgberg hat eine unglaubliche Dichte und Power, aber ist eben auch feinziseliert, das ist immer der Hammerwein bei Diel. Wunderbare frische, gar nicht spitze Zitrusfrucht, viel Grapefruit, Maracuja, kandierte Limette, gelbe Blüten, expressiv und verspielt. Die Nase ist wirklich Hammer. Geniale Frische und trotzdem diese gewisse Konzentration und Wärme dazu. Der Mund zeigt wunderbare gelbe Frucht, mit schöner salziger Pikanz unterlegt, aber dennoch ist es einnehmend und samtig, nicht aggressiv. Tolle Balance in dieser Mischung aus warmer, reifer Zitrusfruch mit Orangenschale und Nektarine, aber eben auch so einem leichten Kick aus mineralischer Schärfe mit weißem Pfeffer und feinen Ingwernoten, einem Hauch Bitterorange im Nachhall. Dazu die geniale Frische von 2019, die den Wein trägt. Ja, es ist wirklich vor allem Balance, die diesen Wein grandios macht. Er hat Saftigkeit und Druck und dennoch Vibration und Spiel, ist nicht so steinig wie die mittlere Nahe. Mehr an den Druck und Schmelz von Rheinhessen angelehnt, aber in diesem eigenen Stil schon sehr weit vorne. Das ist richtig stark in 2019, wie schon im Vorjahr und nachdem was ich bisher an der Nahe probiert habe freue ich mich schon auf 2020, das wird wahrscheinlich auch ein Knaller. 97-98+/100