Lobenberg: Die Ried Spitzerberg liegt im Osten der Region Carnuntum, schon recht nah am Burgenland. Es ist ein karger Kalkriegel in extrem windexponierter Lage zwischen den Alpen und den Karpaten. Dorli Muhr steht wie niemand sonst für den Spitzerberg, sie ist hier unumstritten die beste Produzentin. Alte Reben, geringe Erträge, biologische Weinbergsarbeit, penibelste Selektion, Low-Intervention im Keller – immer das volle Programm mit vollem Fokus auf die höchste Qualität. Diesen 2018er haben wir jetzt 2023 nochmal in streng limitierter Menge aus Dorlis Schatzkammer bekommen um neben den aktuellen 2020ern auch einen etwas trinkreiferen anbieten zu können. 2018 war auch der letzte »Spitzerberg« aus verschiedenen Parzellen. Seit dem Jahrgang 2019 werden die Parzellen getrennt voneinander ausgebaut, bis dahin war das hier der Topwein und eine Selektion von den ältesten Reben, die zwischen 1955 und 1975 gepflanzt wurden. Sie stehen in den Parzellen Spitzer, Roterd und auf den Panhölzern. Schon die Nase wirkt dunkel, kräftig, durchaus konzentriert. Dunkles Gestein, feine Tabakwürze, Schwarzkirsche mit Brombeere und ein Hauch Trüffel. Am Gaumen mit dichter Struktur und Power, viel Tannin, was aber unglaublich rund und geschliffen daherkommt. Dieser Blaufränkisch gleitet ungemein seidig über den Gaumen, hinterlässt dabei eine kristalline Salzspur und viel mineralischen Druck. Tolle Länge! Zurecht gilt Dorli Muhr als Meisterin am Spitzerberg und auch als Meisterin in Sachen elegante Blaufränkisch. Das ist ziemlich großes Kino und erreicht nun so langsam ein gutes Trinkfenster. 97/100