Dominio del Aguila Reserva 2016

Dominio del Aguila

Dominio del Aguila Reserva 2016

BIO

Holzkiste

97–98
100
2
Tempranillo, diverse autochthone Reben
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2021–2042
Verpackt in: 6er OHK
9
saftig
fruchtbetont
seidig & aromatisch
3
Lobenberg: 97–98/100
Falstaff: 98/100
Parker: 97/100
Penin: 96/100
6
Spanien, Ribera del Duero
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Dominio del Aguila Reserva 2016

97–98
/100

Lobenberg: Jorge Monzón von Dominio del Aguila ist studierter Önologe und hat absolute Top-Stationen hinter sich, unter anderem bei Bernard Noblet bei Romanée Conti, Vega Sicilia und Arzuaga. Mehr muss man wohl nicht sagen. Bis er sich dann 2010 mit seinem Projekt selbstständig machte. Er kauft seitdem uralte Weinberge, meist als Mischsatz gepflanzt nach traditioneller Art. Der Ausbau erfolgt Terroir-getreu mit minimalem technischem Einsatz und mit möglichst wenig Eingriffen. Nur die alten Weinberge sollen aus den Weinen sprechen. Die Ergebnisse sind spektakulär und super spannend, Ribera hat einen neuen Rising-Star. Diese Reserva wächst in einem Weinberg mit 85-jährigen Reben in der Gemeinde La Aguilera. Auf 900 Metern Höhe mit sandigen Kalkböden. Es ist wie immer bei Dominio del Aguila ein damals im gemischten Satz angelegter Weinberg mit Selektion-Massale-Reben, keine Klone, nur indigene Rebsorten, Garnacha, Bobal, Albillo, also rote und manchmal auch weiße Trauben gemischt. Aber Tempranillo ist immer die Dominante. Komplett biologisch bewirtschaftet. Alle Trauben werden immer gemischt zusammen vergoren nach traditioneller Machart der Vorzeit. Es gibt keine Entrappungsmaschine bei Dominio del Aguila, alles wird immer als Ganztraube mit den Füßen eingemaischt und spontan vergoren. Die Reserva hat volle 7 Monate im Edelstahl gegoren, weil der Keller so extrem kalt ist. Danach Ausbau für 29 Monate in französischen Barriques. Wunderschöne gebündelte, burgundische Kirschfrucht in der Nase, wie ein vollkonzentrierter Chambertin, feiner Mix aus roter und schwarzer Kirsche, Amarena, auch ein feiner, kühler Cassis-Blaubeertouch, der klassisch für Ribera-Tempranillo ist. Eine ausladende, atemberaubend dichte und konzentrierte Nase. Aber voll in der Feinheit und Eleganz bleibend, keine Überreife, keine Marmelade, nur perfekt austarierte Konzentration. Ein bisschen Roberto-Voerzio-Barolo im Stil. Ätherisch, Veilchen, Nelkenpfeffer, ein bisschen Zimt, Brombeere. Dazu viel an Kalkstein oder Kreide erinnernde Unterlage, Muschelschale und Meerwasser. Was für ein feiner Duft. Mit gleichzeitig fetter Extraktsüße ohne Fett, klingt etwas paradox, aber anders kann man diese Nase nicht beschreiben. Kaleidoskop-artige Komplexität und enorme Vielschichtigkeit, bei jedem Hineinriechen ins Glas hat man das Gefühl der Wein verändert sich leicht. Mal dominiert mehr die Frucht, mal dominiert mehr der Stein, mal die Gewürznoten. Im Mund wird die Verblüffung noch größer, was für eine Feinheit, geradezu ein Feinschliff. Saftige blaue Waldbeeren, Blaubeere, Brombeere, mit feinster Süße, aber so stylisch und elegant, nie üppig, nie belastend, aber so süß, charmant und cremig. Dabei getragen von perfekt polierten Tanninen und grandios brillanter Ribera-Säure aus kühlen Weinbergen. Massiv dichter Gerbstoffteppich im Nachhall von der langsamen Ganztraubenvergärung, so üppig und gleichzeitig so fein, dass es über den Gaumen fließt wie rauer Samt. Bei dieser Reserva muss man schon zu Superlativen greifen, um es noch gebührend zu beschreiben: ultrafein, ultrastylisch und ultrageschliffen, bei solch grandioser Frische in der Frucht. Ewiger Nachhall, bei dem die blaurote Frucht sich im dichten Tannin-Mantel und der saftig-salzigen Säurefrische noch mehrfach überschlägt. Ein Monument von einer Reserva, weil sie perfekt ausgewogen und harmonisch ist und dabei trotzdem alle Anlagen für die Ewigkeit mitbringt. Die Eisenfaust im Samthandschuh für ein Tondonia- oder Vega-Sicilia-gleiches Alterungspotenzial. Dennoch schon in der Jugend so unglaublich saftig-delikat und trotz überwältigender Konzentration nie die Balance verlierend. Mit vibrierend-reifer 2016er Säure bei allem Gewicht so trinkfreudig. Mir fällt wenig ein was man hier noch besser machen könnte, außer dem Wein die nötige Reife zu geben, damit die kreidig-zupackenden Gerbstoffe noch gebändigt werden. Dennoch sehe ich hier davon ab bis zur Höchstbewertung zu gehen, weil es ja auch noch eine Gran Reserva von diesem Wein und eine famose andere Einzellage darüber gibt. Auch wenn er sie in der Reserva-Klasse eigentlich vielleicht schon verdient hätte. 97-98/100

98
/100

Falstaff über: Dominio del Aguila Reserva

-- Falstaff: In der Nase konzentrierte Kirschfrucht. Ein Mix aus Sauerkirsche und Amarenakirsche. Dazu frische Noten von Cassis und Heidelbeere sowie ätherische Anklänge von Kubebenpfeffer und ein Hauch Zimt. Am Gaumen dicht und kraftvoll, ohne aufgesetzt zu wirken. Saftige Säure, Aroma von Waldbeeren und Kirsche. Feinkörniges Tannin. 98/100

97
/100

Parker über: Dominio del Aguila Reserva

-- Parker: Quite different from the 2015 was the 2016 Reserva, a red from a cooler year with good yields, so they were able to increase production of this wine over twofold and increase the quality! It took some seven months to complete fermentation, and the élevage in barrel lasted some 29 months. It has an incredible nose, violets and something musky, intriguing, complex and nuanced, mysterious and difficult to define, with some notes reminiscent of soy sauce. The palate is seamless and with terrific balance, a silky texture and very fine but chalky tannins. This is an amazing Ribera del Duero. 97/100

96
/100

Penin über: Dominio del Aguila Reserva

-- Penin: Kirschrot. Aromen: ausdrucksvoll, rote Früchte, dunkle Früchte, reifes Obst, balsamisch, süße Gewürze, eine Spur Waldbeeren. Am Gaumen: elegant, voll, lang. 96/100

Mein Winzer

Dominio del Aguila

Die Geschichte von Jorge Monzón und seiner Partnerin Isabel Rodero ist ebenso faszinierend und einzigartig wie sie von Erfolg gekrönt ist.

Dominio del Aguila Reserva 2016