Lobenberg: Patrimonio muss zu mindestens 90 Prozent aus Niellucciu, einem Synonym für Sangiovese, bestehen. Beim Patrimonio von Yves Leccia wird sie durch 10 Prozent Grenache ergänzt. Patrimonio ist die wahrscheinlich wichtigste Appellation Korsikas, in der fast nur Niellucciu angebaut wird, bei Yves Leccia, wie in allen seinen Weingärten, biologisch. Dass der Patrimonio von Yves Leccia nicht so eine Wuchtbrumme ist wie bei vielen seiner Nachbarn, zeigt sich hier schon an seinen lediglich 13,5% Alkohol, was relativ wenig für die Appellation ist. Im Glas sehen wir ein schönes Rubinrot, aufgrund der wenigen Farbstoffe in Nielluccio ist der Wein nicht zu dunkel für das, was uns in der Nase erwartet. Eine feine, aber dennoch dichte Nase. Die von Kirschen und Himbeeren geprägte Frucht bleibt eher leicht, frisch und süßlich, während die von Nelken, Thymian und schwarzem Pfeffer geprägte, kräutrige Würze der Nase eine super Fülle verleiht, sehr spannend. Während die Würze die Nase dominiert, zeigt sich der Wein im Mund eher saftig, mit viel Kirsche, Sauerkirsche und saftig süße Herzkirsche wechseln sich ab, dazu Himbeeren, Thymian und eine salzige, klare mineralische Note, die aber eher im Hintergrund stattfindet. Ein hedonistischer Wein, der vollmundig ist, aber aufgrund des Ausbaus in Stahltanks nicht fett ist, sondern eine angenehme Frische bewahrt. Im langen von der Frucht und dem Salz geprägten Abgang kommt dann die Würze aus der Nase nach, allerdings nicht ansatzweise so präsent. Solo ein echtes Vergnügen und dazu ein toller Essensbegleiter, vor allem zu feinem roten Fleisch und schweren Nudelgerichten.