Lobenberg: Der Ausbau ist für alle Weine gleich, vom Cotes du Rhone, über Gigondas bis zum Châteauneuf: Vergärung in großen Edelstahlcuves, Ausbau zu 85 Prozent in Stockingerfudern, der Rest in Tonamphoren. Benjamin Gras hat sich entschlossen in 2021 überhaupt nicht zu entrappen, alles 100 Prozent Ganztraube. Das ist ein Untergrund aus weißem Lehm, auch blauer Lehm genannt wegen der Metalleinsprengsel. Es ist also der klassische weiße Kalksteinlehm, der über Jahrmillionen entstanden ist. Dieser Wein war früher Bestandteil des normalen Blend bzw. danach des Grande Grenache. Um die große Klarheit im normalen Gigondas zu haben wurde dieser separiert, eben weil er so einzigartig und anders im Ausdruck ist, so viel dichter. In diesem Wein ist das, was früher bei Yves Gras von Santa Duc als Grande Grenache bezeichnet wurde. Zugunsten der Lagenbezeichnung hat er diesen Namen aufgegeben. Aber es ist genau dieser Wein. Der Clos ist eines der spektakulärsten und spannendsten Terroirs der Domaine, einer steiler Hang, die höchsten Lagen des Weinguts auf 350 Metern, terrassiert. Benjamin Gras hat die 10 Prozent Syrah und 10 Mourvèdre mit Clairette und Bourboulenc umveredelt, weil es 2023 Gigondas Blanc werden wird. Dieser Blend ist also seit 2021 erstmal ein 100 Prozent Grenache, also das was in Châteauneuf oft Cuvée Speciale genannt wird. Ein wunderschöner Weinberg, sehr steil, mit extrem hellem Gestein, der einen wunderbar duftigen, luftigen Wein ergibt. Das ist ein Volnay Cru des Südens. Die Nase ist unglaublich fein, helle Kirschfrucht, Lavendel, Himbeermark, unsüße Walderdbeere. Einfach schick. Der Wein frisst die Tannine besser als der Aux Lieu-dits, seine Feinheit und Samtigkeit nimmt sie sehr gut auf, die beerige Frucht legt sich einfach darum. Aber man fühlt die festere Rappenwürze darunter lauern. Ein Blockbuster und trotzdem ultrafein. 95-96+/100