Lobenberg: Der Ausbau ist für alle Weine gleich, vom Cotes du Rhone, über Gigondas bis zum Châteauneuf: Vergärung in großen Edelstahlcuves, Ausbau zu 85 Prozent in Stockingerfudern, der Rest in Tonamphoren. Rund zwei Drittel Ganztraubenanteile in 2020 in den meisten Cuvées. Der Wein ist ein Blend von 70 Grenache und 30 Syrah in 2020. Alles Lagen auf der Seite von La Crau, also beste, feinste, auf Sand stehende uralte Rebanlagen. Die Nase hat dennoch mehr Feuer als die kühleren Gigondas. Der Wechsel des Terroirs weg von der Berg-Lage hin zur Flussnähe ist frappierend, wenn man die Weine nebeneinander probiert. Gewaltig duftende, kraftvolle, aber hoch feine Frucht, Herzkirsche, Garrigues, Holzkohle, Valrhonaschokolade, Geröllhalde. Der Mund ist tief und weit ausladend im Kontext eines Santa Duc, die gewaltige Struktur der Syrah dominiert den Mund, Graphitmineral, das gibt dem Ganzen einen viel rustikaleren Eindruck als den feinen Gigondas-Lagen. Sehr dichter und zugleich harmonischer Mund voller Spannung. Der Wein geht eher zur Wucht und zur Kraft als zur großen Feinheit. Hier haben wir einen ganzen anderen Ansatz als zum Beispiel bei Clos des Papes oder auch bei Tardieu, der komplett mit Rappen vergärt. So viel Druck und Dampf hätte ich gar nicht erwartet, aber der Wein hat absolut Harmonie und Feinheit, die Tannine sind samtig und rund, nur eben sehr präsent und engmaschig. 95-96+/100