Lobenberg: Nicolas Rossignol kam unverhofft an Premiumlagen im Beaujolais. Sie haben einem alten Winzer ohne Nachfolger gehört, der sie Rossignol überraschend zum Kauf anbot. Nun gehören also 3.5 Hektar superben Beaujolais zum Domainebesitz. So eine Chance konnte er sich natürlich nicht entgehen lassen. Absolutes Top-Terroir in den Crus, beim Moulin-a-Vent zu 50 Prozent mit Ganztrauben vergoren. Es gibt hier ohnehin keine Maceration Carbonique, sondern klassisch burgundischen Ausbau im kleinen Holz. Er will das Terroir herausarbeiten und nicht die Rebsorte, also exakt dieselbe Vinifikation wie für seine Pinot Noirs. 2022 ist ein warmes Jahr, mit hoher Reife und toller Frische. Für Nicolas ist es in der Reihe der letzten Jahre vor allem mit 2019 zu vergleichen, weil es ebenfalls diese Quadratur des Kreises aus hoher Reife und viel Säurefrische hat. Der Moulin-a-Vent wächst in einem Plot, der eigentlich schon auf Chénas-Land sitzt, aber als M-a-V gelabelt werden darf und im Herzstück Romaneche-Thorins. Neben dem eleganten Corcelette ist der Moulin-a-Vent ein ziemliches Powerteil, reich, druckvoll und konzentriert, mit gewaltiger Struktur und dichter, dunkler Kirsche aufwartend. Wenn man diesen Wein im Mund hat, versteht man ziemlich schnell, wie und warum Moulin-a-Vent früher oft auf Augenhöhe mit den Weinen der Côte d'Or gesehen wurde. Beeindruckend!