Lobenberg: Super-hohe Pflanzdichten, hohe Laubwände und niedrige Erträge sind sein Markenzeichen. Er ist ein Visionär, dessen Vorbild mittlerweile viele junge wilde Winemaker folgen im Burgund. Die Reben in Les Frionnes sind teils sehr alt, in den 1930er Jahren gepflanzt, auch 1960 und 1985, was dann eine Selection Massale von Familie Lamy war. Ein steinig-karger Lehm-Kalkboden. Die Lage erstreckt sich am Cru-hang direkt hinter der Domaine Hubert Lamy, es ist das ziemlich perfekt exponierte Mittelstück. Links und rechts geht es etwas in kühlere, waldigere Abschnitte, aber im Zentrum eine super exponierte Lage. Spontan vergoren und ausgebaut im 350 Liter gebrauchten Holz für rund ein Jahr, dabei die gesamte Zeit auf der Hefe wie üblich bei Lamy. Der Wein zeigt eine für Lamy überraschend gelbliche Frucht, aber das ist eben auch der Jahrgang, dennoch ist er voller Elektrizität. Feuerstein und Schießpulver mit Grapefruit und Zitronengras. Trotz seiner kraftvollen Reife hat er eine extreme Steinigkeit, wow! Der Mund kickt so enorm, das hätte man selbst von der spannungsreichen Nase nicht erwartet. Salz, Salz und Salz, dann wieder kalkige, feste Gerbstoffe, die das Ganze einrahmen. Atemberaubende Konzentration aus der fokussierten, gnadenlos geradeaus laufenden Mitte. Ein superber 1er Cru aus diesem kleinen Hochlagendorf und Heimat der Domaine.