Lobenberg: Klassische Pegau-Cepage, circa 80 Prozent Grenache, sowie 10 Prozent Mourvèdre und 10 Prozent diverse, gemischte, alte, zugelassene Reben finalisieren den Blend. Klassische Weinbergsbearbeitung, aber immer zu 100 Prozent als Ganztraube vergoren, also komplett mit Rappen. Spontane Vergärung komplett in Betontanks, dann in große Holzfässer mit einem Teil der Hefe. In der Regel beginnt die Malo schon im Gärtank. Standzeit im Gärtank ca. 3 Wochen, dann wie gesagt Abzug auf große alte Holzfässer. Sowohl die Cuvée Reservée, als auch der Da Capo, verbleiben dann 2 Jahren unberührt im Fass. Nur in seltenen Fällen wird nach einem Jahr nochmals umgezogen in ein anderes Holzfass. Das Schöne an den 2020ern ist die atemberaubende Intensität und Reichhaltigkeit bei gleichzeitiger Frische und Eleganz. Schwarzkirsche, Holunderbeere, Graphit und Teer, Assam-Tee, Süßholz, rote Zitrone, sehr urwüchsig, fast archaisch im Duft, eben ganz roh, ungeschönt, das rohe pure Terroir spricht. Erdige Würze der Biodynamiker, dennoch so viel frische, fast überwältigende, druckvolle schwarze und rote Frucht. Der Mund hat ebenso viel Intensität und Frische wie die Nase, Maulbeere, frische Erde, getrockneter roter Pfirsich, feine Bitterstoffe aus konzentrierter Schwarzkirsche, Feige, süß und extrem würzig zugleich. Nicht ganz so dramatisch fest strukturiert wie 2019, aber dennoch ernsthafter und balancierter als das super-charming 2018. Schönes Orangenfinale, saftig, druckvoll, einfach ein Wein in toller Balance und Harmonie, trotz dieser urwüchsigen Würze und hohen steinig-mineralischen Frische. Ich verstehe, warum die Domaine 2020 die Top-Cuvée Da Capo gemacht hat und 2019 nicht, die Balance ist einfach noch perfekter in 2020. Ein genialer Châteauneuf, wirklich schick und so speziell und unique. 97-98+/100