Lobenberg: Gruhier ist hier im Norden des Burgunds für seine schmackhaften Cremants sehr bekannt und gefeiert. Sein delikater und zugänglicher Weinstil übersetzt sich auch wunderbar in seine Schaumweine. Zudem ist das kühle Terroir hier oben natürlich perfekt geeignet, um Cremant zu erzeugen. Diese Feinnervigkeit und Schlankheit, die Chardonnay und Pinot Noir und auch Pinot Blanc erreichen sind perfekt dafür. Es ist ja viel näher an der Champagne als an der Côte d’Or, die fast 2 Stunden von Tonnerre und Chablis entfernt liegt, die Cote des Bar der Champagne weniger als eine Stunde. Der Cremant verbleibt drei Jahre auf der Hefe vor dem Degorgement, was für diese Kategorie sehr lange ist. Da merkt man, wie ernst Gruhier seine Cremants nimmt, er gibt ihnen Zeit, diese Rundheit zu erreichen. In diesem Degorgement steckt also überwiegend der Jahrgang 2021, aber Gruhier will ihn nicht als Millesimé laufen lassen. Die Dosage liegt bei niedrigen drei Gramm, geschmacklich also ziemlich trocken, nur ein bisschen Puffer für die hohe Mineralität dieses Schaumweins des Nordens. Er besteht zu 40 Prozent aus Chardonnay und der Rest ist Pinot Noir. Und auch das Terroir, helle, kalkige Mergelböden, ist sehr ähnlich zur Cote des Bar. Schöne weiße Frucht in der Nase, Lindenblüte, Zitronenzesten, angeröstetes Brioche, ein bisschen grüne Birne. Schöne Balance im Mund, wie es typisch ist für Gruhier, elegant, geschliffen, rund und cremig. Keine Extreme, nichts Scharfes, alles ist cremig und geschmeidig. Leichte Kalksteinmineralität hintenraus, aber der Gourmetfaktor überwiegt. Sehr schick und schmackhaft.