Lobenberg: Wir haben hier alpinen Weinbau, sehr steil, alles reine Terrassenlagen. Extreme Handarbeit in biodynamischer Bewirtschaftung, hohe Stockdichten und minimale Erträge. Der Schiste stammt aus einer süd-südost exponierten, kargen Schiefer-Steillage mit 60% Hangneigung. Auf eine kurze Kaltmazeration folgt die Spontangärung und der Ausbau für ein Jahr im gebrauchten Barrique. Die Nase ist zurückhaltend, sehr puristisch, fast etwas karg. Ganz feine Anklänge von Zitrusfrucht, Limette, reife Zitrone, ein mineralischer Schleier mit Feuerstein darunter. Durchaus mit Anklängen von Schieferwürze, wenn auch anders als an der Mosel. Gepaart mit der feinen Hefewürzigkeit ergibt das einen sehr markanten und eigenwilligen Wein. Wie immer bei Ardoisières changiert die Frucht zwischen gelb und leicht grünem Einschlag. Wir haben hier alpinen Weinbau und unter normalen Bedingungen nie voll- oder überreife Trauben, sondern dezente Ausreifung wie bei einem Kabinett. Dennoch ungemein nachhaltige und aromatische Weine. Hier wird die Aromatik durch Feinheit und Frische transportiert, wie an der Saar oder der Nahe. Saftige grüngelbe Frucht am Gaumen mit Zitrusfrische und Limettenabrieb, feine Kräuterigkeit und langer Hefe-geprägter, leicht salziger Ausklang. Deutlich trocken, schlank und rassig, balanciert und ausgewogen den Boden widerspiegelnd. Ein tänzerischer Wein, der bezüglich seiner Leichtigkeit des Seins nahe bei der Mittelmosel ist, wenngleich mit etwas weniger Säure. Erinnert in dieser Puristik und dem Ausdruck des Bodengeschmacks ein klein wenig an Vollenweider aus Traben-Trarbach. Super spannender Stoff und dabei enorm trinkfreudig. 95+/100