Domaine de Chevalier rouge 2022

Domaine de Chevalier rouge 2022

Zum Winzer

100
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2
Cabernet Sauvignon 65%, Merlot 30%, Petit Verdot 3%, Cabernet Franc 2%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2031–2061
Verpackt in: 1er OHK
9
tanninreich
voluminös & kräftig
3
Lobenberg: 100/100
Suckling: 98–99/100
Alexandra Ma: 98–99/100
Alexandre Ma: 98–99/100
Wine Cellar Insider: 96–98/100
Jeb Dunnuck: 96–98/100
Gerstl: 20/20
6
Frankreich, Bordeaux, Pessac Leognan
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Domaine de Chevalier rouge 2022

100
/100

Lobenberg: 65 Prozent Cabernet Sauvignon, 30 Prozent Merlot, drei Prozent Petit Verdot und zwei Prozent Cabernet Franc. Im Grunde seit 2018 der absolute Überflieger dieser Appellation. Zusammen mit Seguin und Carmes Haut-Brion sicherlich die spannendsten Neuerscheinungen der letzten Jahre unterhalb – oder auf gleicher Höhe – mit Haut-Brion und La Mission. Pape Clément hat eine gewisse Sonderstellung – mal brillant, mal schwierig. Domaine de Chevalier ist 2022 genauso wie der Önologe Derenoncourt es propagiert: sehr reif und gleichzeitig extrem elegant. Das was er auf seinem eigenen Weingut Domaine de L’A praktiziert, praktiziert er auch auf der Domaine de Chevalier. Komplexe, tiefe, rotfruchtige Nase mit süßen roten Kirschen, süßlichen Sauerkirschen, Schlehe und reifer Zwetschge. Daneben Schwarzkirsche und süßes Cassis. Auch helle Lakritze und ein bisschen Süße von Feige, dazu Olivenpaste. Aber nichts Schweres, sondern burgundisch und fein. Unglaublich schicker Mund – so eine feine Tanninstruktur! Verspielt und burgundisch, das ist fast Chambolle-Musigny-artig. So komplex und fein im Mund! Wer schon mal die Freude hatte, den jetzt gerade auf den Markt kommenden 2020er oder den 2019er probiert zu haben, der weiß, wovon ich rede. Die Domaine de Chevalier ist eine ziemliche Perfektion in Bordeaux, wenn man denn die burgundische Ausprägung liebt. Ein Topwert seit vielen Jahren! Ich liebe diesen Schick, diese Eleganz und Komplexität, ohne jemals fett und brachial zu sein. Immer auf der verspielten, tänzelnden Seite, nie brachial wie Haut Brion oder fett wie Haut Bailly sondern immer burgundisch bleibend und trotzdem intensiv. Nie überfordernd sondern einfach schick, so kann ein perfekter Wein sein! 100/100 *** Die Domaine de Chevalier ist seit 2009, aber so richtig erst seit 2015, eines der Topweingüter aus Pessac-Léognan. Es steht für mich inzwischen auf einer Stufe mit den Superstars Smith Haut Lafitte, Seguin und Haut Bailly. Im Weingut wird komplett biodynamisch gearbeitet, es ist aber nicht zertifiziert. Sehr alte Reben, Dichtpflanzung, winzige Erträge von unter 500 Gramm je Stock. Seit einigen Jahren nun ist Stéphane Derenoncourt, Starönologe aus Saint-Émilion, Berater und Önologe auf dem Weingut. Alles wird komplett entrappt und gesunde braune Rappen später wieder selektiv hinzugegeben, um die Full-Bunch-Würze und Frische zu erreichen. Es sollen aber auf keinen Fall grüne Aromen dazukommen. Die Vergärung geschieht spontan in offenen Holzgärständern. Sehr moderates Überpumpen, aber auf keinen Fall hartes Runterstoßen, keine starke Extraktion. Die Ernte läuft in vielen Lesegängen, um wirklich optimal reife Trauben zu holen. Die vollständig entrappten Beeren werden dann per Laseroptik auf optimale Reife untersucht – nur das Beste kommt ins Töpfchen. Die spontane Gärung erfolgt dann temperaturkontrolliert über einen langen Zeitraum. Der Ausbau dann später in diversen Gebinden, von Betoneiern über Amphoren und Tonneaux bis zu Stückfässern und klassischen Barriques, zum Teil neues Holz. Die Zukunft der Domaine de Chevalier hat spätestens mit 2015 begonnen.

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

98–99
/100

Suckling über: Domaine de Chevalier rouge

-- Suckling: Wow. This is incredibly structured and powerful with ultra-fine tannins that are tight and layered. It’s full and powerful with carved muscles of tannins. This will need so much time. 98-99/100

98–99
/100

Alexandra Ma über: Domaine de Chevalier rouge

-- Alexandra Ma: In the 40th anniversary of Mr. Olivier Bernard's winemaking journey, Domaine de Chevalier chose to celebrate his relentless pursuit of excellence with Xu Beihong's 'Galloping Horse'. After tasting the 2022 vintage, I find myself repeatedly moved beyond words. The tiny, intense berries I tasted during the harvest bear no resemblance to the wine I savor today. It led me to wonder, could this be magic? The body is dense and compact, yet it flows with a smoothness reminiscent of a gentle stream; its tannins are bold and vigorous, yet possess a softness akin to rice paper. What surprised me most was its robust acidity, which completely overturns my initial impressions of the 2022 vintage. As I compose myself and begin to truly appreciate it, the fragrances of iris and bay leaf envelop me, with fleeting hints of graphite and sandalwood. To my mind, Domaine de Chevalier 2022 is the thoroughbred of Pessac-Léognan, offering a thrilling ride that marries nobility and power. 98-99/100

96–98
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Wine Cellar Insider über: Domaine de Chevalier rouge

-- Wine Cellar Insider: Almost opaque in color, the wine is equally dark in the nose with black cherries, black berries, black plums, licorice, Cuban cigar wrappers, smoke, burning wood and cocoa. Silky, elegant, plummy, rich and loaded with chocolate-covered, dark pit fruits, espresso and black cherries. There is intensity as well as silkiness and energy in the long finish. The wine blends 65% Cabernet Sauvignon, 30% Merlot, 3% Petit Verdot and 2% Cabernet Franc. 13.5% ABV, 3.60 pH. The harvest took place September 6 - September 28. Yields were 35 hectoliters per hectare. Condition in the vineyards were extremely dry with only 30 MM of rain during the summer, making this the estates driest vintage in history. This is also the second 100% biodynamically farmed vintage. More importantly, bottles will feature a special label celebrating 2022 as it was Olivier Bernard's 40th vintage at Domaine de Chevalier. Drink from 2027-2055. 96-98/100

96–98
/100

Jeb Dunnuck über: Domaine de Chevalier rouge

-- Jeb Dunnuck: As to the Grand Vin 2022 Domaine De Chevalier, this awesome Graves is based on 65% Cabernet Sauvignon, 30% Merlot, 3% Petit Verdot and the rest Cabernet Franc. Vinified in a mix of concrete and wood tanks, with a portion seeing malolactic fermentation in barrel, it offers a deep purple/ruby hue as well as a brilliant bouquet of crème de cassis, graphite, smoke tobacco, and damp earth. Reminding me of a supercharged version of the 2016, it's full-bodied and has a layered, silky mouthfeel, beautiful tannins, and a great finish. Released with a new, one-off label, the 2022 celebrates Olivier Bernard's 40th year at the château, and it's certainly a wine worth seeking out. 96-98/100

20
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Gerstl über: Domaine de Chevalier rouge

-- Gerstl: Das ist wieder so eine unglaublich verführerische Nase, superfein, hochelegant, unfassbar komplex, eine die Sinne berauschende Duftwolke. Wie der den Gaumen verwöhnt, ist so unglaublich raffi- niert, gigantisch konzentriert und reich, dabei aber auch superleicht. Der Wein schwebt wie eine Wolke über den Gaumen, berührt ihn nur ganz sanft, erfüllt ihn aber bis in den hintersten Winkel mit himm- lischen Aromen. Der Wein spielt mit meinen Sinnen, treibt mir ge- nüssliche Schweissperlen auf die Stirn, das ist unbeschreiblicher Hochgenuss. 20/20

Parker über: Domaine de Chevalier rouge

-- Parker: A blend of 65% Cabernet Sauvignon, 30% Merlot, 3% Petit Verdot and 2% Cabernet Franc, the 2022 Domaine de Chevalier delivers aromas of minty dark berries, cherries and ripe plums mingled with hints of licorice, coniferous forest and spices. Medium to full-bodied, it’s concentrated and layered, textured and elegant, framed by powdery tannins and concluding with a long, penetrating, long finish. Olivier Bernard and his team have crafted an outstanding wine that will bear a special label commemorating his 40th vinification at this Péssac-Léognan reference point. 94-96/100

Mein Winzer

Domaine de Chevalier

Die Domaine de Chevalier ist seit Jahren ein zuverlässiger Produzent, der in einer anderen Gewichtsklasse spielt, als seine Preise vermuten lassen – das gilt nicht nur für den Rotwein, sondern auch für den fabelhaften Weißen.

Domaine de Chevalier rouge 2022