Lobenberg: Der Quartz ist für mich immer der genialste Chateauneuf von Clos du Caillou. Natürlich biodynamisch wie alles hier. Die Majorität liegt ganz klar auf Grenache. Nur ein ganz kleiner Anteil Syrah geht in diese Cuvée. Finaler Blend: 85 Prozent uralte Grenache mit Pflanzjahr 1958 und 15 Prozent alte Syrah mit Pflanzjahr 1979. In Holzcuves vergoren. Die Syrah wird in Barriques ausgebaut, die Grenache liegt in 600 Liter Fässern. Die Besonderheit an diesem Quartz ist, dass er immer mit dem Châteauneuf Reserve um die Krone bei Caillou streitet. Er enthält Syrah, die Reserve enthält Mourvèdre. Die Nase ist auf jeden Fall im Nordrhône-Style, Syrah ist die Dominante, sehr fleischig, Speck, fast Hermitage-artig, Quartz wird komplett entrappt, aber er riecht wie ein unentrappter Cote Rotie. Sehr viel Holunderwürze, Eukalyptus, Menthol, Minze, schwarze Gewürzmischung, dunkle Lakritze, aber nicht fett, sondern nur frisch und rassig. Im Mund kommen zwei Sachen zusammen, einmal eine faszinierend schwarze Syrah, wieder diese Syrah-Anmutung, mehr Cote Rotie als Hermitage mit dieser wahnsinnigen Frische wie aus Rappen, die es aber hier gar nicht gibt. Aber woher kommt dann diese geniale Frische und diese Würzigkeit? Der Wein ist komplett reif, es wurde ganz sicher nicht zu früh geerntet und trotzdem begleitet ihn eine Vibration, die faszinierend ist. Orangenzeste unter viel schwarzer Kirsche, unter Brombeere, auch hier wieder Minze, dann diese Schärfe aus der Syrah, Länge, dunkle Gesteinsmassen, wie Granit, den es hier auch nicht gibt, aber das ist die Assoziation, die aufkommt. Superber Stoff in einem unglaublich dichten, reifen Jahr, welches zugleich eine Frische mitbringt, die ich überhaupt nicht vermutet hätte. Speziell die Lagen von Clos du Caillou sind frischer als alles andere, was ich in Châteauneuf du Pape probiert habe. Genauso soll es sein. 98-100/100