Lobenberg: Der Wein stammt aus drei Parzellen, davon ist eine bereits fast 90 Jahre alt, die ältesten Reben der Domaine. Der Wein wird zu über 90 Prozent im Edelstahl ausgebaut, im Gegensatz zum gerade benachbarten Mont de Millieu, der deutlich mehr Holzanteil bekommt. Für den Montee de Tonnerre möchte Winemaker Olivier Bailly die maximale Frische und Präzision erhalten. Genialer Schliff und fast scharfe Mineraliät in der Nase, Feuerstein und Kreide. Man man hier hineinriecht, versteht man die Entscheidung im Stahl zu bleiben sofort. Der Wein ist auch im warmen Jahr 2022 pure Mineralität. Sehr helle, fast grünlich schattierte gelbe Frucht, ein bisschen Quitte, grüne Birne und Zitronentee. Aber im Grunde ist der Wein feuersteinig, karg, verschlossen und in sich gekehrt wie ein Schäfer-Fröhlich in der Jugend. Der Montee de Tonnerre ist eher was für Rieslingtrinker in seiner scharfen Mineralität und dem geschliffenen Geradeauslauf. Langes, salziges, zugleich total reifes und spannungsgeladenes Finale, dessen salziges Limettenprickeln ewig auf der Zunge haften bleibt. Wieder einfach pures Gestein, kristallin und klar. Eine hervorragende Begleitung zu Zander mit confierten Zitronen und Basilikum. Weil auch diese grünliche, aber reife Frische im Nachhall wieder aufschlägt. Superb. In seiner Reduktivität braucht der Montee de Tonnerre immer mehr Zeit als die anderen Crus, besser 5 Jahre oder mehr warten, dann geht die Post ab. 95-96+/100