Domaine Billaud Simon: Chablis Premier Cru Mont de Milieu Vieille Vigne 2021

Domaine Billaud Simon: Chablis Premier Cru Mont de Milieu Vieille Vigne 2021

Limitiert

Zum Winzer

95
100
2
Chardonnay 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2025–2046
Verpackt in: 6er
9
mineralisch
frische Säure
fruchtbetont
3
Lobenberg: 95/100
Decanter: 94/100
Parker: 92+/100
Galloni: 91–93/100
6
Frankreich, Burgund, Chablis
7
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chablis Premier Cru Mont de Milieu Vieille Vigne 2021

95
/100

Lobenberg: 2021 war Chablis extrem von Frost getroffen, der Sommer war kühl und eher regnerisch. Ein klassisches Oldschooljahr, ähnlich zu 2010 oder 2014. Leider verschwindend geringe Mengen. Die Domaine hat hier einen guten Besitz von über 2 Hektar auf vier Parzellen verteilt. Die Parzellen laufen von der Straße am Auslauf der Lage bis hoch an den Waldrand, decken also die komplette Breite der Lage ab und geben somit ein sehr balanciertes und komplettes Bild des Weinberges. Aus uralten, über 60 Jahre alten Reben. Ausbau zu einem Großteil in Halbstückfässern, die etwas Würze und Dichte geben. Der Powerjahrgang hat das einfach hergegeben, der Holzanteil ist in vielen Jahren geringer. Wunderbare Feuerstein-Nase mit einem ganz leichten Anflug tropischer Zitrusfrucht. Extrem delikat und verführerisch. Mangoschale und Maracuja, ein bisschen Kiwi, auch Mandarine und etwas kandierter Ingwer. Hohe Reife und Konzentration andeutend, aber trotzdem auch ganz klassisch, kühl und steinig bleibend. Fast cremige Konsistenz im Mund, die hohe Reife steht dem Wein sehr gut, ein bisschen warme Zitrusfrucht, Grapefruit, rote Johannisbeere, dann langsam in schlankere weiße Frucht übergehend. Gerösteter Sesam und Orangenzeste im mineralischen, aber gar nicht einschneidend oder aggressiven Finale. Nur fein, reif und genial balanciert. Schmeckt fast schon zu gut, man will gar nicht warten, aber zwei Jahrzehnte macht dieser Wein im Keller locker. Eine tolle Persönlichkeit mit viel Ausdruck, weil er sowohl charmanten Schmelz als auch eine spannende, fast exotische Frucht hat und weniger extrem und pur ist in seiner Art als etwa der 1er Cru Fourchaume oder Montee de Tonnere. 95/100

Jahrgangsbericht

Was für ein unglaubliches Jahr! Auch im Burgund sind wir klimatisch wie charakterlich back to the roots der 80er bis 90er Jahre. Nach einer Serie von heißen bis extrem heißen Jahren seit 2015 eine wirklich willkommene Abwechslung. Die Weine sind berauschend frisch, saftig, straff und explosiv, kristallklar in ihrer Anmutung und Transparenz für die Terroirs. Gerade Letzteres ist ein Profil, das in manchem heißen Vorjahr nicht immer gegeben war. Ein Jahr für echte Burgund Afficionados, für Liebhaber der großen Klassik und der schlanken Finesse. Auf einen recht »normalen« Winter bezüglich Regen und Temperatur folgte ein ungewöhnlich rascher und warmer Frühling mit annähernd 30 Grad gegen Ende März. Der Austrieb erfolgte daher 10 Tage früher als erwartet, also Anfang statt Mitte April. da nahm das Drama seinen Lauf… denn eine Serie von brutalen Frostnächten vom fünften bis zum siebten April verwüstete Weite Teile des Mâconnais, der Côte Chalonnaise und an der Côte d’Or vor allem die Côte de Beaune, denn Chardonnay treibt früher aus als Pinot Noir. Aber selbst nördlichen Bereiche der Côte de Nuits wurden teils noch getroffen, wenn auch deutlich weniger. Nicht nur im Burgund, sondern in ganz Frankreich und Europa eine der kleinsten Weinernten seit Jahrzehnten – puh! Ein maßgeblicher Grund für die weiterhin galoppierende Preisentwicklung der Region. Es gibt einfach zu wenig Wein für die Welt. Der Sommer war eher kühl und sehr regenreich, mit 300mm doppelt so hoch wie normal. Die Trauben wuchsen und reiften entsprechend langsam und spät heran. Erst Mitte August kam die Wende mit beständig sonnig-warmem, trockenem Wetter. Die Lese begann dennoch viel später als in allen Vorjahren, meist erst ab der zweiten, dritten Septemberwoche im Süden des Mâconnais und der Côte Chalonnaise. Gegen die dritte, vierte Septemberwoche waren dann auch die kühleren Gemeinden wie Gevrey und Marsannay dran. Das unbeständige Wetter und einige Herbststürme entlang der Côtes hat die Erträge noch weiter dezimiert, sodass viele nur um die 15 bis 30 Hektoliter geerntet haben in Weiß und Rot. Die Lese zog sich in manchen Gemeinden bis Ende Oktober hin, das gab es kaum in den letzten 20 Jahren. Der Pflanzenschutz war eine Sisyphusarbeit, gerade die Biowinzer mussten quasi durchgehend rennen und auf ihre Sommerurlaube verzichten. Ein Nonstop-Job. Wer sauber gearbeitet hat und ein erfahrenes Leseteam einsetzt, konnte aber brillante, glockenklare Weine ernten. Nehmen wir mal Nicolas Potels Domaine de Bellene als Beispiel: Alkoholgrade im Schnitt um 13 Prozent, keinerlei Anreicherung nötig, keine Entsäuerung. Geht es noch besser?! Lange hatte ich nicht mehr so feine, verspielte, tänzerisch-leichte Pinot Noirs mit strahlend süßsäuerlicher Rotfruchtigkeit auf der Zunge! Weniger würzig-schwarzfruchtig-drückend als die Vorjahre. Einfach traumhaft schön zu trinken, zugänglich, geschliffen, die Tannine kaum spürbar. Die Chardonnays sind wieder etwas zitrischer, auch intensiv kräuterig-minzig und haben diesen spannungsreichen grünlichen Touch in der Frucht, den wir alle so lieben. Hohe Säuren, die aber gut von den hohen Extrakten aus den niedrigen Erträgen gepuffert werden. Eigentlich ist 2021 der Inbegriff dessen, worauf viele Winzer heute hinarbeiten, feine Strukturen, die sich trinkig und geschmeidig anfühlen, infusioniert eher denn extrahiert. Entsprechend waren fast alle absolut begeistert vom Profil der Weine 2021. Einige äußerten aber auch bedenken, ob die überwiegend angelsächsischen Journalisten den Jahrgang ebenso schätzen würden, denn er ist eben sehr oldschool und aromatisch und strukturell weit von den mediterranen Blockbustern von 2018 bis 2020 entfernt. Für mich persönlich ist 2021 Burgund ein wunderbares Highlight, von dem ich mir selbst mehr als von den Vorjahren in den Keller legen werde, weil es die pure Finesse ist. Wer erst in den letzten fünf Jahren mit dem Burgund angefangen hat, der wird den Sprung zu den 2021ern deutlich merken. Genießer, die sich schon 20 Jahre und mehr durch die Region trinken, werden sich in wohlig und genussreich an die Weine von Vorgestern erinnert fühlen, aber mit der geschliffenen Perfektion der Moderne. Für mich, ein wunderschöner Jahrgang.

94
/100

Decanter über: Chablis Premier Cru Mont de Milieu Vieille Vigne

-- Decanter: A very youthful Mont de Milieu. Winemaker Olivier Bailly noted that if you want to drink this young, make sure it is decanted for at least an hour. Greenish tint in the glass, aromas of white peach and pear. A premier cru cut with vibrant acidity, finishing with some mineral and saline notes. They own 3ha here, ranging from the bottom to the top of the Mont de Milieu slope. Has a very bright future. 94/100

92+
/100

Parker über: Chablis Premier Cru Mont de Milieu Vieille Vigne

-- Parker: Cropped at a meager 15 hectoliters per hectare, the 2021 Chablis 1er Cru Mont de Milieu delivers aromas of sweet citrus oil, white flowers and oyster shells, followed by a medium to full-bodied, satiny and seamless palate with good concentration and an electric spine of acidity. 92+/100

91–93
/100

Galloni über: Chablis Premier Cru Mont de Milieu Vieille Vigne

-- Galloni: The 2021 Chablis Mont de Milieu 1er Cru has a small reduction on the nose from a few barrels that had not settled by the time of my visit. The palate is promising with good substance, fine acidity, and unlike some other cuvées, has good grip with more persistence on the finish. Very fine. 91-93/100

Mein Winzer

Domaine Billaud Simon

Die Domaine Billaud Simon produziert einige der besten Exemplare aus dem Chablis. Das Gebiet verfügt über 20 Hektar Rebfläche in einigen der besten Terroirs in der Weinregion, einschließlich vier Grands Cru-Lagen. Darunter Les Clos, Les Preuses, Vaudésir und Les Blanchots sowie die vier Premier Cru...

Chablis Premier Cru Mont de Milieu Vieille Vigne 2021