Dolcetto d'Alba Santo Stefano di Perno 2019

Giuseppe Mascarello: Dolcetto d'Alba Santo Stefano di Perno 2019

Zum Winzer

93+
100
2
Dolcetto 100%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2021–2029
Verpackt in: 12er
9
pikant & würzig
fruchtbetont
strukturiert
3
Lobenberg: 93+/100
6
Italien, Piemont
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Dolcetto d'Alba Santo Stefano di Perno 2019

93+
/100

Lobenberg: Dieser Dolcetto kommt aus Monforte, genauer gesagt aus Perno. Eigentlich der etwas einfachere Dolcetto als der aus Falletto stammende Mirasole, aber gleichzeitig ist er wuchtiger, reicher und intensiver. Ein Dolcetto mit einer ungewöhnlichen Textur in Nase und Mund, weil er so viel Wucht hat, so viel Struktur. Ziemlich viel schwarze Frucht, was untypisch ist für Dolcetto. Holunder, reiche schwarze Kirsche, ein bisschen Brombeere darunter. In der Nase käme ich nicht auf Dolcetto. Der Mund ist hocharomatisch. Der Wein ist extrem lecker. Die Frucht wird feiner, es nähert sich dem Dolcetto an, behält aber einen kleinen Touch Barbera, ein klein wenig dieser Üppigkeit, die für Dolcetto eher ungewöhnlich ist. Das sind die Böden in Perno. Für einen Dolcetto schon ein ziemlich wuchtiges Teil, trotzdem natürlich nicht fett. Es bleibt ein Spiel, es bleibt eine Blumigkeit. Aber hier in diesem Fall mit satter Zwetschge, schwarzer Kirsche, Holunder und einer gewissen Dichte. Ein tolles Gegenstück zum viel verspielteren Mirasole aus gleichem Haus. Gleicher Preisbereich, aber zwei völlig gegensätzliche Dolcetti, die beide ihre Berechtigung haben und beide in etwa auf dem gleichen Level entlanglaufen. 93+/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2019 ist im Piemont wie auch in vielen anderen Regionen Europas ein magisches Jahr der Perfektion, er wird als klassischer Jahrgang hoch gelobt und im selben Zuge auch hoch bewertet. Viele Winzer vergleichen den Jahrgang mit dem Weltklasse-Ausnahme-Jahrgang 2016, besonders wegen der Tannindichte, Konzentration und Power der Weine. Den entscheidenden Unterschied zu den 2016ern macht aber die Balance der vielen dichten Tannine mit der wollüstigen Frucht, die süßer und saftiger ist als in den 2016ern. Die vibrierend frische, ausgleichende Säurestruktur der Weine sorgt für die ultimative, herausragende Balance. Der hohe Anteil an Polyphenolen bringt dabei vor allem bei Nebbiolo eine gesund leuchtende Farbe hervor, die tiefer und intensiver ist als in den Vorjahren. Im Grunde genommen haben die 2019er den Genuss-Regler lauter aufgedreht als die 2016er, sie sind eine hedonistische Version dieses klassischen Jahrgangs. Trotz all der Saftigkeit und Balance werden die Weine aber einige Zeit brauchen, um in ihr ideales Trinkfenster zu kommen, frühestens ab 2025, idealerweise ab 2028 geht’s los. Die Topweine haben das Zeug dazu, locker 20 und mehr Jahre im Keller zu reifen. Sie sind stramme, elegante Marathonläufer.

Mein Winzer

Giuseppe Mascarello

Die Familie Giuseppe Mascarello, vorher Mauro Mascarello, kann auf eine 150-jährige Tradition im Weinbau zurückblicken. Richtig berühmt wurden sie durch die genialen Weine der Monopollage MONPRIVATO in Castiglione Faletto.

Dolcetto d'Alba Santo Stefano di Perno 2019