Dolcetto d'Alba Vignavillej 2019

Azienda Agricola Brovia: Dolcetto d'Alba Vignavillej 2019

Zum Winzer

94+
100
2
Dolcetto 100%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2022–2030
Verpackt in: 12er
9
fruchtbetont
saftig
seidig & aromatisch
3
Lobenberg: 94+/100
6
Italien, Piemont
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Dolcetto d'Alba Vignavillej 2019

94+
/100

Lobenberg: Dieser Dolcetto wächst auf drei Hektar und überwiegend in Castiglione Falletto, ein bisschen auch in Serralunga. Das heißt in den zwei maskulinsten Appellationen der Langhe überhaupt. Hoher Eisenanteil in den Böden, massive Weine, sehr alte Reben. 50 Jahre und älter. Sehr kleine Erträge von 30 Hektoliter pro Hektar. Der Wein verbleibt für Dolcetto unglaubliche 18 Monate im Stahl, er sieht niemals Holz. Er hat aber eben eine lange Ausbauzeit. Der Wein ist für einen Dolcetto unglaublich dicht, ich habe noch nie einen Dolcetto in dieser Intensität, mit diesem Körper getrunken. In der Nase eine Sauer-/Schwarzkirschmischung mit einer unglaublichen Wucht und Dichte. Dazu leicht parfümierte Rosenblätter. Auch ein bisschen Jasmin, Rosmarin. Ganz dicht, fast wuchtig. Blumig und fleischig zugleich. Auch rohes Fleisch, frisches Tartar. Das setzt sich im Mund fort. Sofort dieser fleischige Ansatz und dann diese Kirsche in einer Konzentration, die so ungewöhnlich ist. Es ist typisch Dolcetto, aber so wuchtig und so fokussiert in der Mitte. Da er glücklicherweise kein Holz hat, bleibt er komplett auf der Frucht. Wunderschöne Säure, das Ganze perfekt eingebunden, lang, voluminös. Der Mundeindruck entspricht fast einem großer Brunello di Montalcino aus einem fruchtstarken Jahr. Sehr an Sangiovese erinnernd, aber sehr dicht und reichhaltig dabei. Und wenn der normale Dolcetto ein hervorragender Pastabegleiter ist, so darf man hier schon durchaus zu etwas heftigeren Speisen greifen. Es darf schon sehr inhaltsreich werden. Große Länge. Der Wein macht viel Freude, und doch gibt er einem ein bisschen den Druck und die Wucht eines sehr reichen Weines, sodass ich ihn auch als singuläres Ereignis vor dem Kamin empfehlen kann. Großer Stoff für ein Dolcetto. 94+/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2019 ist im Piemont wie auch in vielen anderen Regionen Europas ein magisches Jahr der Perfektion, er wird als klassischer Jahrgang hoch gelobt und im selben Zuge auch hoch bewertet. Viele Winzer vergleichen den Jahrgang mit dem Weltklasse-Ausnahme-Jahrgang 2016, besonders wegen der Tannindichte, Konzentration und Power der Weine. Den entscheidenden Unterschied zu den 2016ern macht aber die Balance der vielen dichten Tannine mit der wollüstigen Frucht, die süßer und saftiger ist als in den 2016ern. Die vibrierend frische, ausgleichende Säurestruktur der Weine sorgt für die ultimative, herausragende Balance. Der hohe Anteil an Polyphenolen bringt dabei vor allem bei Nebbiolo eine gesund leuchtende Farbe hervor, die tiefer und intensiver ist als in den Vorjahren. Im Grunde genommen haben die 2019er den Genuss-Regler lauter aufgedreht als die 2016er, sie sind eine hedonistische Version dieses klassischen Jahrgangs. Trotz all der Saftigkeit und Balance werden die Weine aber einige Zeit brauchen, um in ihr ideales Trinkfenster zu kommen, frühestens ab 2025, idealerweise ab 2028 geht’s los. Die Topweine haben das Zeug dazu, locker 20 und mehr Jahre im Keller zu reifen. Sie sind stramme, elegante Marathonläufer.

Mein Winzer

Azienda Agricola Brovia

Die Geschichte des Weinguts der Brovia in Castiglione Falletto reicht bis in das Jahr 1863 zurück. Nach einem mehrjährigen Stillstand in der Weinproduktion nahmen sich 1953 Giacinto, Raffaele und Marina Brovia ein Herz und starteten quasi wieder von Null. Von Anfang an an setzte die Familie dann nur...

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