Bartolo Mascarello: Dolcetto d'Alba 2021

Lobenberg: Dolcetto ist eine ordentliche Diva im Weinberg. Maria Teresa sagt, sie muss wesentlich mehr bearbeitet werden als Nebbiolo. Die Dolcetto-Reben stehen zum Teil in Rue, ganz in der Nähe zu Maria Teresas’ Nebbiolo-Lage, zum anderen Teil in Morrobiolo di Bussia, wo auch ihr Freia kommt. Es gibt nur eine winzige Menge von 6.000 Flaschen. Die Trauben werden in der Regel Mitte September gelesen und dann für neun Monate in großer slawonischer Eiche ausgebaut. Im Juli auf die Flasche gefüllt. 2021 war ein perfektes Jahr für Dolcetto. Die Trauben waren gesund und reif. Dolcetto ist im Vergleich zum Nebbiolo ein richtiges Sensibelchen. Zum einen, weil die Traubenschalen viel dünner sind, zum anderen verrieseln während der Blüte auch einzelne Beeren. Es ist äußerst selten, einen kompletten Bunch mit allen Beeren zu ernten, aber 2021 waren die Trauben komplett, reif und gesund. Mittleres Violett mit etwas Magenta am Rand. Schon die Nase ist zum Reinlegen. Saftige dunkle Kirsche, Blaubeeren und Brombeeren, die Frucht ist fast opulent mit einer feinen Vanillewürze. Auch im Mund ist dieser Dolcetto saftig und mit exquisiter Würze und Körper gesegnet, dabei hat er eine feine, fast kalkige Tanninstruktur. Alles ist harmonisch und am rechten Fleck. Die frischen Veilchen wollen gar nicht enden. Ein Leckerli! Nichts zum Niederknien, aber einfach ein animierender Wein, der die pure Freude direkt ins Glas bringt. 94/100