Dolcetto d'Alba 2019

Roagna: Dolcetto d'Alba 2019

Zum Winzer

92–93
100
2
Dolcetto 100%
5
rot, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2021–2027
Verpackt in: 6er
9
fruchtbetont
pikant & würzig
saftig
seidig & aromatisch
3
Lobenberg: 92–93/100
6
Italien, Piemont
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Dolcetto d'Alba 2019

92–93
/100

Lobenberg: Die Aromatik dieses Dolcetto – und das ist gänzlich positiv gemeint, weil unglaublich stimmig und ansprechend – liest sich wie Auszüge aus der Rezeptur einer erstklassigen Schwarzwälder Kirschtorte. Karamellisierte Butter, Eigelb und Zartbitterkuvertüre. Herzkirschen, Sauerkirschsaft und etwas Kirschwasser, sowie entöltes Kakaopulver, den Abrieb von einer unbehandelten Zitrone (zugegeben etwas Schlagsahne) und eine Prise Salz. Auch am Gaumen spiegeln sich all jene Aromen, die sich der Nase offenbarten, wider, allerdings im Zeichen eines astreinen Purismus. Von der durchdeklinierten Kirsche dominiert, zeigt sich der Dolcetto d'Alba von Roagna mit einem samtigen und reifen Gerbstoffgerüst. Mit der gelungenen Balance aus dunkelbeeriger Frucht und zarter Bitterkeit zeichnet er sich, zweifellos als wahrhaftig trinkfreudiges Mittelgewicht aus. 92-93/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2019 ist im Piemont wie auch in vielen anderen Regionen Europas ein magisches Jahr der Perfektion, er wird als klassischer Jahrgang hoch gelobt und im selben Zuge auch hoch bewertet. Viele Winzer vergleichen den Jahrgang mit dem Weltklasse-Ausnahme-Jahrgang 2016, besonders wegen der Tannindichte, Konzentration und Power der Weine. Den entscheidenden Unterschied zu den 2016ern macht aber die Balance der vielen dichten Tannine mit der wollüstigen Frucht, die süßer und saftiger ist als in den 2016ern. Die vibrierend frische, ausgleichende Säurestruktur der Weine sorgt für die ultimative, herausragende Balance. Der hohe Anteil an Polyphenolen bringt dabei vor allem bei Nebbiolo eine gesund leuchtende Farbe hervor, die tiefer und intensiver ist als in den Vorjahren. Im Grunde genommen haben die 2019er den Genuss-Regler lauter aufgedreht als die 2016er, sie sind eine hedonistische Version dieses klassischen Jahrgangs. Trotz all der Saftigkeit und Balance werden die Weine aber einige Zeit brauchen, um in ihr ideales Trinkfenster zu kommen, frühestens ab 2025, idealerweise ab 2028 geht’s los. Die Topweine haben das Zeug dazu, locker 20 und mehr Jahre im Keller zu reifen. Sie sind stramme, elegante Marathonläufer.

Mein Winzer

Roagna

Roagna liegt direkt in Barbaresco. Luca führt die Betriebsgeschichte des Familienweinguts mit seinem Vater. Nur 12 Hektar bewirtschaftet man. Diese aber mit größter Sorgfalt.

Dolcetto d'Alba 2019