Lobenberg: Dönnhoff nennt es nach seiner Bezeichnung »Felsentürmchen« und dieses Türmchen steht real mitten im Weinberg. Aber es ist natürlich die offizielle Lage Felsenberg. Der Boden ist puristisch, steinig, vulkanisch, hart mit Verwitterungsauflage und bis zu 60 Prozent Steigung. Ausrichtung Süd, Südwest. Es gibt nur ca. 35 Hektoliter pro Hektar Ertrag. Das durchschnittliche Rebalter liegt bei knapp unter 40 Jahren. Tim Fröhlich hat die identische Großlage etwas flacher und Flussnäher. Da tummeln sich zwei wahre Meister in einer sehr puristischen, felsigen, steinigen Lage. Der Felsenberg ist wie der Name sagt der pure Fels. Kaum ein Wein an der Nahe schmeckt so sehr nach Gestein, Staub und Geröll. Dönnhoffs Teil zieht sich steiler den Berg hoch, besteht aus mehreren Paarzellen, die direkt mittig in der Lage und etwas weiter hinten über dem Niederthaler Hof sitzen. Alles reine Steillagen. Was die Weine des Felsenberg am Ende eint ist diese puristische Mineralität. Dieser klar steinige Einschlag, diese Kargheit. Deutlich Gesteinsmehl, fast staubig. Der Felsenberg ist vielleicht die größte Überraschung des Jahrgangs, weil er so heiß und karg ist, aber dennoch gab es keinen Trockenstress. Die Puristik ist unglaublich, straight, pur, sehr geradlinig, immenser zupackender Grip im Finale. Steinig-herb, mit wärmendem Schub aus der Struktur. Man wird mitgerissen von dieser Steinigkeit. Der Wein hat eine unglaubliche innere Schubkraft aus der Mitte, schiebt über diese krasse Struktur, diese warme Steinwand, die einem da entgegenrollt im Finale. Das ist schmeckbares, fühlbares Terroir, trinkbares Gestein. Der Felsenberg ist sicher nicht everybody’s Darling in seiner Kargheit, er braucht auch Zeit und Luft, aber wenn er aufgeht, geht die Post ab. 97-98/100