Lobenberg: Im Deidesheimer Ortswein sind auch Teile von der Mäushöhle, der größte Teil aber erste Lage Herrgottsacker. Biodynamisch wie inzwischen alles hier. Spontanvergoren und untern Umständen nachgeimpft. Die Weine bleiben bis Mitte April auf der Vollhefe im Holzfass und gehen dann einmal zur Klärung in Stahl, und werden dann gefüllt. Der Wein ist typisch 2016. Hat diese unglaubliche Feinheit. Ein bisschen Eisbonbon. So viel Schliff, keine Zitrusfrüchte, mehr weiße Frucht und Blüten. Der übliche Verdächtige Bratapfel gesellt sich neben Birne und Litschi hinzu. Ein köstlicher Mund. So ein tolles Spiel, so pikant zwischen der ganz reifen Säure und dem wunderbaren Zucker aus dem Extrakt. Der Wein ist runtergegorgen auf 1 Gramm Restzucker, d.h. alle Süße kommt aus der Frucht und dem Extrakt. Köstlich, lecker, so geschmackvoll. Im Mund wunderbarer Traubensaft mit Birne und wieder dieser reife Apfel. Das passt super, ist sehr verwoben. Wir sind sicherlich eine ganze Liga über dem Gutswein, und da wir in diesem Ortswein preislich so nahe dran sind, würde ich doch jedem dringen empfehlen diesen kleinen Schritt noch zu machen. Ich weiß nicht ob ich ihn höher bewerten soll oder gar muss als 2015, denn der hat mir da auch schon sehr gut gefallen. Aber 2016 in seiner Feinheit, in seiner Eleganz, und vor allem in seiner europäischen Frucht, ohne diese massive Zitrusfruchtigkeit des Jahres 2015, ist leiser, ist ruhiger, ist erhaben und ausgewogener. 94-95/100