Lobenberg: Im Deidesheimer Ortswein sind auch Teile von der Mäushöhle. Der größte Teil aber kommt aus der ersten Lage Herrgottsacker. Biodynamisch wie inzwischen alles hier. Spontanvergoren und unter Umständen nachgeimpft – Ziel ist die Vergärung auf unter 1 Gramm Restzucker. Die Weine bleiben bis Mitte April auf der Vollhefe im Holzfass und sie gehen dann einmal zur Klärung in Stahl und werden dann im Frühsommer gefüllt. Neben der Sponti-Nase hat der Wein unglaublich Zug und Druck in der Nase. Und hat trotzdem so reiche, gelbe Frucht. Diese reiche, weiche, hocharomatische gelbe Frucht. Nur ein ganz kleiner Hauch Tee dabei. Ein bisschen Honigmelone, viel Birne und Apfel. Und dann ein bisschen die vom Kalkstein kommende, salzige Mineralität. Auch der Mund kommt genauso wollüstig rüber wie die Nase anfing. Immense gelbe, reife Frucht, und trotzdem feine Salzspur dabei. Schöne Länge zeigend. Im Grunde sind die Ortsweine, die vom Publikum häufig weniger stark angenommen werden, die ideale Symbiose, weil sie einfach klar mehr bringen als die Gutsweine. Weil sie schon Thematiken aufgreifen, die eigentlich Bestandteil in den ersten und großen Lagen sind. Denn das ist ja die Bestimmung des VDP. Ortsweine dürfen nur aus Ersten und Großen Lagen kommen. Und bei vielen sind das die bis 25 Jahre alten Reben aus den GGs. Und anders ist es hier bei von Buhl ja auch nicht. Da krieg man im ganz kleinen Preisbereich wirkliche Abbilder von Großen Gewächsen. So lang, so intensiv und so ultrafein mit so viel Schmelz, Honig, Karamell. Komplett durchgegoren und doch sich lang ziehend mit dieser langen Salzspur am Ende. Und immer wieder diese wollüstige, reife Frucht. Wir sind hier schon etwas fruchtstärker und lauter als in vorherigen Jahren, wir sind etwas intensiver und pikanter, und damit fordert der Wein auch etwas mehr Aufmerksamkeit. Trotzdem setz ich ihn ob seiner tollen Pikanz auf den gleichen hohen Level wie letztes Jahr. 95/100