Lobenberg: Langenmorgen ist die kühlste Lage in Deidesheim, Kalksteinfels und ein wenig Buntsandstein, direkt am Waldrand in Form eines Halbrunds gelegen. Viele Namen machen dort große Weine aus dem Langenmorgen, Von Winning, Christmann und eben Bürklin Wolf. Der Biodynamiker Bürklin Wolf gärt die Weine komplett durch, auf zwei Gramm oder weniger Restzucker. Die Nase: Quitte und etwas grüne Birne. Etwas Litschi, viel Spannung ausdrückend. Zitronengras, etwas Salz und Kalkgestein. Die kühle Lage findet im Mund ihren Ausdruck. Das hier ist jetzt schon – nach dem wunderbar harmonischen Böhlig – ein typischer Bürklin Wolf. Ein Wein, der erstmal fünf Jahre weggesperrt gehört, dafür aber verdammt lange hält. Bürklin Wolf macht wenig Zugeständnisse an das Publikum. Ich bin immer wieder überrascht, wie dieser italienische Kellermeister Nicola, der auch durchaus ein Hedonist ist, so spartanische Weine bevorzugt. Das ist fast ein wenig abweisen im Mund. Die Säure ist komplett präsent, aber auch zum Glück die reife Frucht am Ende. Und doch ist es ein kühler Wein, dem das Jahr 2018 und damit der wärmere Jahrgang mit dem größeren Schmelz durchaus wohlgetan hat. In 2019 ist das schon ein kleiner Extremist, für den man viel Geduld braucht. 96-97/100