Macharnudo San Cayetano Vino de Pasto Palomino Fino 2022

De La Riva: Macharnudo San Cayetano Vino de Pasto Palomino Fino 2022

Zum Winzer

98–99
100
2
Palomino Fino 100%
5
weiß, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2026–2050
Verpackt in: 6er OHK
9
mineralisch
unkonventionell
exotisch & aromatisch
3
Lobenberg: 98–99/100
Decanter: 98/100
Jane Anson: 98/100
Colin Hay: 96+/100
Parker: 96/100
Suckling: 96/100
Penin: 96/100
6
Spanien, Malaga und Jerez
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Macharnudo San Cayetano Vino de Pasto Palomino Fino 2022

98–99
/100

Lobenberg: Knochentrocken und doch hocharomatischer Weißwein (kein Sherry, sondern ein richtiger Weißwein aus Jerez) aus 100% Palomino Fino'. Super reduzierter Ertrag aus 35 Jahre alten Reben (nur 6000 Flaschen aus 3,5 Hektar 1988 angepflanzter Weinberg) eines der besten Weinberge Spaniens, ganz sicher aber von Jerez. Wie in der Champagne 'Cote de Blancs' um Avize herum gibt es reine Kreide-Kalkstein-Böden mit etwas Sand. Im San Cayetano ist der Kalkstein aber wie Schiefer geschichtet, das Leid der Reben bzw. ihrer Wurzeln im Kampf nach unten ist immens. Zusammen mit uralten Reben ist genau das der Schlüssel zu den besten Weißweinen der Welt. Im Burgund, der Champagne, der pfälzischen Mittelhardt, dem Felsmassiv des Markgräflerlands. Und in extremster Form wohl im Macharnudo Weinberg der Region um Jerez. Die zwei Winzer und berühmten, wissenschaftlich akribischen Buchautoren über Andalusiens Weinwelt und Historie 'La Riva Oloroso Viejísimo', bringen mit dem 'San Cayetano' den vielleicht interessantesten und besten trockenen Weißweine Andalusiens und ganz sicher aus der Palomino Fino hervor. Aus einem extrem herausfordernden Terroir und winzigen Ertrag konnten sie aus Willy Perez eigenem Weinberg 'Cayetano', ein fruchtstarkes, eher körperreiches Südexposition-Filetstücks, einen wahren Dampfhammer erzeugen, und mit der historischen Besitzerfamilie Domec einen Deal zur Bewirtschaftung und Vinifikation des schlankeren Nordexpositions-Weins 'El Notario' langfristig vereinbaren. Der 'San Cayetano' wird zuerst wie ein Malaga einige Stunden in der Sonne getrocknet und etwas rosiniert, dann nach der extrem soften Ganztraubenpresse (das geschieht noch im Weinberg mit einer mobilen Presse) ohne Standzeit vergoren und dann unter Florhefe (die dicke Florhefe senkt den Alkohol, die Volatilität und den letztlich bei fast Null liegenden Restzucker) von jeglicher Oxydation geschützt im uralten Holz 1 Jahr ausgebaut. Es gibt nur wenige tausend Flaschen und der erstaunlich frische und elegante 2022er (wie in vielen Top-Regionen der Welt sind die weißen 22er kraftvoll, fruchtig und zugleich extrem fein und verspielt) verblüfft mit einer floralen Nase nach Limetten, Heu, schlanker Quitte, Safran, grüner Aprikose, weißem Pfirsich, grüne Olive, Austernschale, Mandeln und Kimchi. Der typische Touch des Florhefe-Ausbaus dazu, also auch durchaus ein weiniger, knochentrockener Fino bzw. Manzanilla ohne jeglichen Stich nach Alkohol. Nur 13,5 Grad. Der Mundeintritt ist unerwartet fruchtig, aufgelöste Quitte mit etwas Limette, Mandel, grüne Olive und viel Salz, Zitruszesten, Wildblumen, allerdings insgesamt eher vollmundig und aromatisch und fruchtig als scharf, Dazu ein Hauch unsüßer Honig und Bienenwachs, Safran und Pfirsichkern. Wieder etwas Kimchi. Ungeheuer lang am Gaumen und Zungen verbleibend. Toller Begleiter zu Nüssen, zu Schinken, aber auch zu Stockfisch in Öl. Was für eine geniale Ergänzung und Alternative in jedem Keller, zumal er sich sicher über die nächsten 20 Jahre hervorragend weiterentwickeln wird. Besser man wartet 4-5 Jahre auf den ersten Genuss, der Wein ändert sich in dieser Zeit noch dramatisch. 98-99/100

Jahrgangsbericht

Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.

98
/100

Decanter über: Macharnudo San Cayetano Vino de Pasto Palomino Fino

-- Decanter: A new-wave Sherry by winemakers Ramiro Ibáñez and Willy Perez makes its debut on the Place de Bordeaux this September. 100% Palomino Fino grapes come from the 3.35-hectare San Cayetano vineyard in Macharnudo, planted in 1988. Beautifully fragranced nose, really perfumed and floral, scented with wildflowers. The wine sees one year of flor ageing but it's distinctly dry and round on the palate. There's a thickness to the texture, like thick honey but with salted, softly spiced edges and a core of bright lemon, peach and pear that gives tang, energy and excitement to the expression. Poised and refined, this has a lovely ease about it, beautifully textured and fully flavoured with mouthwatering acidity and bursts of bright citrus zest that counter the saltiness - close your eyes and you could be by the beach! Interesting and captivating, long and lingering, crying out to be eaten with nuts. lovely sea salt spray, close your eyes and you're at the beach! limestone. Small production of only 6,000 bottles. 98/100

98
/100

Jane Anson über: Macharnudo San Cayetano Vino de Pasto Palomino Fino

-- Jane Anson: First time on the Place for this brilliant white from the Jerez region of Spain that uses a hint of the flor ageing technique but is bone dry. One of the most exciting wines on the Place this September, just arrestingly gorgeous, bursts through the palate, powerful twist of grilled salted almonds, with soaring adidity alongside juiced lime and lemon, crushed oyster shell, stretched out and thought-provoking. Tiny production from a 4ha site of 6,000 bottles. The latest wine from an increasingly productive partnership between Ramiro Ibáñez and Willy Perez aimed at reviving the historic Sherry brand Manuel Antonio De la Riva. Get on board. Vino di Pasto, by the way, refers to unfortified wines - definitely something to remember and look out for when getting to grips with what is happening in Xeres today. 98/100

96+
/100

Colin Hay über: Macharnudo San Cayetano Vino de Pasto Palomino Fino

-- Colin Hay: White peach, apricot skin and a gentle, delicate, light florality. A little saffron and peach stone, almond and walnut shell. Searing acidity but such richness and a beautifully diaphanous texture. Hyper saline. Wondrous and wonderfully waxy in its mouthfeel. Very different. Shockingly fresh on the long vibrant finish. Very long with laser-like linearity. Excellent. Highly original and very exciting. This is quite a discovery. 96+/100

96
/100

Parker über: Macharnudo San Cayetano Vino de Pasto Palomino Fino

-- Parker: The 2022 Macharnudo San Cayetano Vino de Pasto is an unfortified Palomino from Sherry soils, from the famous Macharnudo vineyard in Jerez. The grapes were sun dried for a few hours, and the wine has less biological influence and more limestone influence despite having aged under a veil of flor yeasts; it comes from a plot of more concentration than the regular Macharnudo. 2022 was already an intense vintage; they wanted to avoid the wine being too heavy, and the wine shows superb. The La Escribana also comes from the Macharnudo vineyard, but this wine comes from a different plot in Macharnudo, an adjacent plot of very old vines (older than the others), looking for finesse and definition in the palate. It is more of a white wine than a flor wine. It was a dry year, and despite everything, the wine finished with a moderate 13.5% alcohol. The regular Macharnudo they had produced since 2016 will now include the name of the plot, El Notario, to distinguish it from these new bottlings. This 2022 has a powdery, chalky mouthfeel, very much the expression of the albariza calcareous soils. It doesn't have high acidity but has very good freshness and balance and a tasty minerality that makes you salivate; it's super tasty. This should bloom with a couple of years in bottle. There are some 6,000 bottles. It was bottled in July 2023. This is not in the Jerez/Sherry appellation, but there's an initiative to create a separate appellation of origin for these unfortified white wines. 96/100

96
/100

Suckling über: Macharnudo San Cayetano Vino de Pasto Palomino Fino

-- Suckling: An exciting table wine from the region of Sherry with crunchy fruit and fine phenolics, honeysuckle, crushed stone, and flowers. Medium body. A chalky and salty undercurrent throughout. Highlights some of the exciting new things in Spain. Made from the palomino grape from a single parcel in the vineyard of Macharnudo in the white soils of the region. Drink or hold. 96/100

96
/100

Penin über: Macharnudo San Cayetano Vino de Pasto Palomino Fino

-- Penin: Leuchtendes Gelb. Üppig und würzig. In der Nase Jodnuancen, Nüsse, Lacknoten, Acetaldehyd, kraftvoll und pikant. Im Mund zartbitter, leicht alkoholisch, lang und kraftvoll.

Mein Winzer

De La Riva

Die De La Riva Kollektion belebt die alte Sherry-Marke »Manuel Antonio de la Riva« wieder. Als geniale Köpfe hinter dem Projekt stehen Willy Pérez und Ramiro Ibáñez. Beide befassen sich eingehend mit einem Aspekt traditioneller andalusischer Weine.

Macharnudo San Cayetano Vino de Pasto Palomino Fino 2022