Lobenberg: David Moret arbeitet nur mit Schwerkraft, kein Pumpen, alles geht direkt ins Fass. Im Sommer wird dann vom Fass in Inox umgezogen vor der Abfüllung im Winter nach einem Jahr Ausbau. Auch die Abfüllung erfolgt ohne pumpen. Alle 1ers Crus bekommen rund 30 Prozent neues Holz. Der Wein hat von allen die apfeligsten Noten, aber auch Apfelblüten. Er ist deutlich mineralischer in der Anmutung als der Charmes. Aber ebenfalls sehr verspielt und lebendig. Marzipan und grüne Früchte sind hier präsent, auch Pfirsich und grüne Kiwi. Delikat und erfrischend. Fein so. Für Meursault-Kenner gibt es nur drei überragende Lagen in Meursault, der ausdrucksstärksten Weißwein-Appellation in Burgund. Hier gibt es, aus welchen historischen Gründen auch immer, keine Grand Cru-Lagen, sonst wäre es eindeutig 'Perrières'. Die wahre 1er Cru-Liga darunter teilen sich 'Les Charmes' und 'Les Genevrières', der Angreifer 'Gouttes d'Or' ist so rar, dass er nur Insidern bekannt ist. Aber sicher ist unter den drei genannten Genevrières der Star, weil es einfach der größte Wein ist in der Regel. Mit einer Flasche Genevrières macht man in kaum einem Stadium etwas falsch, es ist fast immer on-point. Genevrières ist eleganter und feiner als die Wuchtbrumme Charmes, hat aber in 2023 eine köstliche Exotik, geht ein bisschen in Richtung Maracuja, Mango, cremiges Brioche, Blütenhonig. Auch im Mund diese köstliche Mischung aus kräftigem Salz und pikanter, säuerlich exotischer Frucht. Was für ein Trinkspaß, was für ein Fest am Gaumen. Alles überschlägt sich, macht richtig Laune in seiner expressiven Aromatik. Ein uniquer Solist in 2023, der völlig anders schmeckt als alles in der Range von Moret. Genevrieres ist immer eine Faszination.