Lobenberg: Ein 1,7 Hektar großer Weinberg, ein Single Vineyard auf den Hügelausläufern, gerade ins Flache übergehend. Relativ junge Reben, ungefähr 10 Jahre Rebalter. Aber natürlich, wie alles hier, biodynamisch bewirtschaftet. Der Wein wird komplett entrappt. Die Vergärung erfolgt spontan im Beton. Der Wein geht dann in zweit- und drittbelegte Barriques, in Halbstück, sowie ein klein bisschen in Beton. Das Ganze bleibt dann auf der Feinhefe bis zum Frühjahr. Dann wird es abgezogen und weiter im großen Holz ausgebaut. Die Nase des 2016er ist noch einmal wärmer, einnehmender, köstlicher als die des 2015er. Nicht besser. Der 2015er war ein klein bisschen intensiver. Die Amplitude zwischen Süße und Säure war höher. Wir sind in 2016 einfach ein bisschen charmanter, etwas feiner und mit mehr mit schöner Süße und salziger Länge schon in der Nase. Kein riesiger Wein, aber ein sehr schicker Wein. Ein sehr animierender Wein. Typisch Syrah mit dieser schwarzen, würig unterlegten Kirsche. Ganz feine Cassis darunter. Obwohl komplett entrappt zeigt er ein bisschen Minze und Eukalyptus. Eine leichte Rauchnote kommt hinzu, obwohl kein neues Holz dabei ist. Das liegt alles an der Syrah auf Quartz, Lehm und Kalkmergel, die in dieser totalen Reife so schicke Noten präsentiert. Im Mund feine Milchschokolade mit Lakritze, eine leichte minzige Schärfe, ein bisschen Sanddorn, viel schwarzer Kirsche, auch wieder etwas Cassis und Johannisbrotbaum. Aber total poliert. Das Tannin ist seidig und geschliffen. Gleichzeitig zeigt der Wein, dem Jahrgang 2016 entsprechend, schönes, rundes Volumen. Dabei ist er total durchgegoren, überhaupt nichts ist süß, aber auf Grund der Extraktsüße doch diesen extremen Charme versprühend. So lecker. Fast erotisch, schick. Kein Riese, aber eine große Köstlichkeit und sehr Nordrhone stylisch Syrah. Nur eben mit dem Plus des warmen 2016er Jahrgang, der doch so viel Charme abgibt. 94/100