Lobenberg: Die Nordrhone ist gekennzeichnet durch eine lange Trockenperiode vor der Ernte. Vollreifes Traubengut und keinerlei Verwässerung. Alle Trauben bei Ferraton werden entrappt. Fermentierung ausschliesslich als Spontanvergärung ohne Zusatz irgendwelcher Hefen im Zementtank ohne Epoxi. Es gibt eine Kaltmazeration vorab, dann zwei Wochen Gärzeit, danach einige Wochen Verbleib auf der Schale. Dann vorsichtiges Abpressen. Die Malo erfolgt in 600-Liter-Holzfässer, danach geht der Wein wieder in Zementtanks. Die Weine verbleiben bis zum Abfüllen auf der Feinhefe. Eine warme Einzellage im Besitz der Domaine, recht junge Reben. Die Arbeit ist biodynamisch, über das organische hinaus. Der Untergrund dieser Crozes-Hermitages ist Sedimentgestein, mit Muscheln und Kalk dazwischen. Sehr intensive Kirschnase. Dicht und warm, Sauerkirsche, Schwarzkirsche, süße rote Kirsche, dazu frische Zwetschge. Ein wenig Salami. Würzig-kräuterig. Ein Hauch Rosmarin, leicht angebranntes Fleisch, auch schwarze Waldbeeren und Holunder. Dann ein Touch typische Nordrhone-Syrah. Veilchen und Lakritze, schwarze Oliven, auch etwas Teer. Fein und zugleich intensiv kirschig, mit relativ viel Kraft und Wucht. Die Nase überrascht für einen Wein in dieser Preisklasse. Der Mund elegant und zugleich recht voll und üppig, charmante dichte Frucht. Ganz feine Kirsche und salzig eingekochte rote Waldbeeren. Kein Fett, sondern fast auf Null Zucker durchvergoren. Sehr geradeaus, sauber definiert. Feine salzige Steinnote an der Seite und ein langes salziges mineralisches Finale mit feiner Kirsche, etwas Lakritz und Veilchen. Gute Würze rollt wieder hoch. Kirsche, Salz und Gesteinsmehl bleibt als Eindruck sicherlich zwei Minuten. Der Wein besticht durch seine unglaubliche Balance zwischen intensiver Kirschfrucht, Gewürzen und salziger Mineralität. Unglaublich lecker! Wundervoller Wein. 93-94+/100