Lobenberg: Die Lage hat nur eine Größe von einem halben Hektar. Selection Parcelaire, die besten Biodyn-Lagen Ferratons. Sie liegt an den auslaufenden Hängen der Berge. 40–50 Jahre alte Reben. Der Untergrund besteht aus Sedimentböden. Ablagerungen aus Flüssen und des Meeres. Sandig, quarzig, lehmig, steinig. So wie der Sand der Rhône, und so wie es auch in Châteauneuf-du-Pape und überall im Süden ist. Der Sand enthält immer viel Quarz und Kalk. Reine Syrah in Drahtrahmen gewachsen. Das Ganze bei kleinsten Erträgen, nach der Ernte komplett entrappt und im offenen Beton ohne Rappen spontan vergoren. Ausbau in gebrauchten Barriques sowie im Halbstück. Es gibt nur etwas weniger als 3000 Flaschen Jahresproduktion. Das Alter der Reben, und dazu auch die Hanglage, das Terroir, geben den Ausschlag für den Charakter und die Klasse. In diesem Weinberg gab es keinen Trockenstress, also keine großen Verlust hier. Der Grand Courtil hat die weitaus bessere Lage, auch die weitaus älteren Reben, alles alter Serine-Klon (Petite Syrah). Die Ferratons haben das schon vor 50 Jahren gepflanzt, der qualitativ noch etwas kleinere Wein Les Picheres ist eben erst aus 15 Jahre alten Reben. Der generelle Ertrag ist natürlich im Grand Courtil wegen der alten Reben deutlich geringer. Wir haben eine deutlich rotfruchtigere Nase (Serine-Klon) mit relativ starker Holunderprägung. Auch Hagebutte und Sauerkirsche. Darunter dann ein wenig Waldboden und Johannisbrotbaum. Sehr würzig. Niedrige Säure haben wir in 2017 allemal. Aber der Grand Courtil macht es fast noch besser wett als der Les Picheres durch die hohe Mineralität, durch eine rotfruchtig unterlegte leichte Schärfe in diesem butterweichen, total reifen Tannin. Ganz große Länge zeigend. Der Wein hört gar nicht mehr auf in dieser rotfruchtigen Kirschigkeit. Aber alles ist unterlegt mit diesem Holunder-/Johannisbrotgemisch. Die Harmonie ist fantastisch. Ich bin überwältigt von so einem Crozes Hermitage. Der Les Picheres war fast brutal in seiner Intensität. Der Grand Courtil ist dramatisch feiner und hat durchaus Tendenz zu einem großen Wein. Selbst nach zwei Minuten ist der Nachhall noch nicht vorbei. Nach dem klassisch feinen und eleganten 2016er kommt 2017 mit dieser ganz anderen Reife und Fruchtintensität als Gegensatz doch sehr gelegen. Irgendwo liegt er zwischen 2015 und 2016. Best of both worlds. 2017 ist an der Nordrhone schon ein irre gutes Jahr. 96-97/100