Lobenberg: Wollust, Erotik, Frucht, mineralischer Ausdruck und Langlebigkeit, das ist Fondrèche jetzt. Verschlossen, leicht reduktive Nase, braucht Luft, dekantieren. Mindestens 3 Jahre Flaschenlager wären ratsam. Erstmalig mit dem Jahrgang 2011 hat Fondrèche nicht nur im biologischen Weinbau der inzwischen ausreichend alten Reben, sondern auch in der Ertragsbeschränkung, in der späteren Auslese bei der Lese, der Kaltmazeration und der kühleren Fermentation mit extrem langem Schalenkontakt eine Wende hin zur Mineralität und Ausdrucksstärke vollzogen. Grandioses Bio-Ausgangsmaterial wird nun schonend im Zement und großen Holz die innewohnende Mineralität und Ausdrucksstärke erlaubt. Fondrèche ist bis auf den einfachen „Nature“ weg von eher simpel, fruchtig und mollig, hin zu einer fruchtig, mineralisch leckeren Version eines kleineren Châteauneuf-du-Pape. Das Weingut ist erwachsen geworden, aus netten Preis-Leistungs-Wundern sind großartige Weine geworden. Langlebig. In der Jugend noch etwas verschlossener, dekantieren ist ratsam. Der Persia besteht zu 90% aus Syrah und 10% Mourvèdre. Komplett im naturbelassenen Zement vergoren auf Null Restzucker. Anders als früher, Restzucker muss nun der Mineralität weichen. Spontan mit Naturhefe vergoren wie alle Weine hier. Ausgebaut im Stockinger 1500 Liter-Fass aus österreichischer Eiche und im rohen Betonei. Der gigondasartige Persia ist fast unkomplizierter in der Nase als der komplexe Nadal. Dichte rote und schwarze Waldfrucht schiebt in den dichten samtigen Mund. Extremer Geradeauslauf konzentrierter Kirsche. Der üppigste und voluminöseste Wein von Fondrèche. Diese volle Frucht ist ein Geschmackswunder, alles einnehmend, knochentrocken und doch fruchtsüß und erotisch überwältigend. Feminin und wollüstig. Macht das grandiosen Spaß! 93-94+/100