Lobenberg: Wollust, Erotik, Frucht, mineralischer Ausdruck und Langlebigkeit, das ist Fondrèche jetzt. Erstmalig mit dem Jahrgang 2011 hat Fondrèche nicht nur im biologischen Weinbau der inzwischen ausreichend alten Reben, sondern auch in der Ertragsbeschränkung, in der späteren Auslese bei der Lese, der Kaltmazeration und der kühleren Fermentation mit extrem langem Schalenkontakt eine Wende hin zur Mineralität und Ausdrucksstärke vollzogen. Grandioses Bio-Ausgangsmaterial wird nun schonend im Zement und großen Holz die innewohnende Mineralität und Ausdrucksstärke erlaubt. Fondrèche ist bis auf den einfachen „Nature“ weg von eher simpel, fruchtig und mollig, hin zu einer fruchtig, mineralisch leckeren Version eines kleineren Châteauneuf-du-Pape. Das Weingut ist erwachsen geworden, aus netten Preis-Leistungs-Wundern sind großartige Weine geworden. Langlebig. In der Jugend noch etwas verschlossener, dekantieren ist ratsam. 50% Grenache, 20% Syrah, 15% Mourvèdre und 10% Carrignan lautet die Cuvée des Fayard. Eine Droge aus dunklen Waldfrüchten, würzigen Kräutern und schwarzer und roter Kirsche, Eukalyptus, Wacholder, Holunder und Lorbeer spielen mit rein. Zwar noch eine gewisse vollfruchtige Wildheit bewahrend zeigt sich Fayard ab 2011 deutlich fokussierter und gradliniger. Keinerlei Restzucker, nur Frucht. Feine salzige Kalksteinmineralität am Ende. Weiterhin ein extrem leckerer Zechwein, seit 2011 nun durchaus mit Charakter dazu. Einer meiner besten und liebsten Spaßmacher. 90-91+/100