Lobenberg: Der nur „Domaine Fondreche“ heißende Wein ist die Antwort auf das Chateau-Konzept, der frühere Fayard und Nadal geht mit all den alten Reben in diesem Wein auf, die jungen Reben und schwächeren Rebberge münden in den Wein „Nature“. Gewachsen auf Kalkstein, Kies und Lehmböden. Wollust, Erotik, Frucht, mineralischer Ausdruck und Langlebigkeit, das ist der Fondrèche jetzt. Fondrèche betreibt nur noch biologischen Weinbau mit sehr alten Reben, allerdings ab 2014 nicht mehr zertifiziert. Ertragsbeschränkung bei der Lese ist obligatorisch. Kaltmazeration und kühlere Fermentation mit extrem langem Schalenkontakt ergibt satte Mineralität und Ausdrucksstärke. Grandioses Bio-Ausgangsmaterial wird nun schonend im Zement und großen Holz die innewohnende Mineralität und Ausdrucksstärke erlaubt. Von Holzfudern bis Betoneiern, Ton und Amphoren ist hier der Natur-Weg zurück in die Zukunft beschritten. Fondrèche ist weg von eher simpel, fruchtig und mollig, hin zu einer fruchtig, mineralisch leckeren Version eines kleineren Châteauneuf-du-Pape. Das Weingut ist erwachsen geworden, aus netten Preis-Leistungs-Wundern sind respektable Weine geworden. Langlebig. In der Jugend noch etwas verschlossen, dekantieren ist ratsam. 50% Grenache, 40% Syrah, 10% Mourvèdre. Eine erwachsene Nase hat der Domainenwein, allerdings mit leichter Reduktion und krautwürzigen Elementen. Wilde Frucht vom Ventoux stark unterlegt mit Eukalyptus, Wacholder und Holunder, dazu Weihrauch, Myrre, Schwarzkirsche, Maulbeere, Teer und Lakritz, alles charmant und fein schiebend. Harmonisch und balanciert, saftig und trinkig. Der Wein ist kein Riese aber nimmt viel Raum ein. Die frische Säure im Mund ist ganz Sauerkirsche, leichter Touch von Schlehe und Vanille. Helle Lakritze, helle Schokolade, Weihrauch im fruchtig kirschigen Mund. Dieser Wein ist im Zement vollständig vergoren und im großen Holzfuder und in Betoneiern ausgebaut. Knochentrocken und doch fruchtsüß. Ein leckerer Saufwein ohne die Erhabenheit eines Persia. Lecker und präsent. 91/100