Lobenberg: In den letzten Jahren sind die Weißwein und Roséweine aus Ventoux dramatisch besser geworden. Die sehr kühlen Nächte erhalten die Frische durch die kalten Fallwinde von Mont Ventoux. Je 25% Grenache, Vermentino, Clairette und Roussanne. Die Roussanne und Clairette wird im Barrique vergoren und ausgebaut, die beiden andern Rebsorten im Stahl. Das Weingut wird komplett biologisch-organisch bearbeitet, aber es gibt kein Label und keine Zertifikation. Die hat Sebastien Vicentini bereits gehabt, aber wieder abgegeben, da ihn die Kontrollen im Büro – hauptsächlich in der Verwaltung – total nerven. Seine Weinbergsbearbeitung geschieht aber genau wie zuvor. Die Nase ist entsprechend der Rebsortenzusammensetzung ziemlich ungewöhnlich. Im ersten Ansatz ist die Vermentino deutlich dominant, und mit dieser wunderschönen Aromatik ein bisschen an Muskat erinnernd. Dann langsam kommt auch die Rosmarinwürze der Roussanne durch. Die spielerischen und leichten Elemente des Weines resultieren sicherlich aus Grenache Blanc und Clairette. Der Wein hat einen schönen Zug im Mund und auch die zuvor angesprochene Frische. Ein unglaublich süffiger, leckerer Wein mit schöner Aromatik. Die Vermentino und Roussanne sind auch wirklich nötig, denn die beiden anderen Rebsorten würden einen zu leichten Wein ergeben. So hat der Wein auch Spannung, Vibration und Druck in der Mitte. Es ist kein großer Wein, aber er macht richtig Freude und kann mit seiner aromatischen Frische begeistern. Das Holz ist kaum zu spüren, es gibt lediglich ein bisschen cremige Fülle. Vermentino gibt es an der Rhone nur bei Fondreche, was diesen Wein wirklich einzigartig macht. 91/100