Lobenberg: Der Cotes du Rhone Les Quartz kommt aus dem gleichen Block wie der Chateauneuf du Pape Quartz. Biodynamisch wie alles hier. 80% uralte Grenache, 20% Syrah. Bekanntermaßen ist dieser Cotes du Rhone ursprünglich Chateauneuf du Pape gewesen. Ein Vorfahre hat aus steuerlichen Gründen für die Abwertung gesorgt. Das ist leider nicht mehr reversibel. Aber im Grunde ist dies ein Chateauneuf du Pape. 2016 war ein so reifes und warmes Jahr mit früher Lese. Schon im September war alles erledigt und man hat zugunsten der sauberen Fermentation eine komplette Entrappung vorgezogen. 2017 ist in der Nase gar nicht zu verkennen. Nicht diese hohe Spannung zwischen Tannin und Säure wie in 2015, sondern extrem fein. Sehr viel zerdrückte Himbeere, ein leichter Hauch von Erdbeere. Typische Grenache-Noten. Dann auch Maulbeere, würziger Lorbeer, ein bisschen Brombeere. Die Syrah bringt ihren Einfluss eben auch zur Geltung. Das Ganze aber ultra fein, schwebend, hoch aromatisch, dabei total seidig. Der Weinberg war komischerweise im heißen August gar nicht so sehr gestresst. Bruno hat ganz häufig nachts nachgeschaut, ob alles anständig aussieht. Die große Hitze kam dann nochmals erst im September. Es ging hoch bis auf 38 Grad. Und dann wurde mit 50 Leuten in rasantem Tempo geerntet, denn alles war reif. Der Alkohol sollte nicht durch die Decke schießen. Die Rettung des Jahrgangs waren, wie überall, die kühlen Nächte. Das war im August und September der Fall. Der Alkohol liegt irgendwo zwischen 14,5% und 15%, aber die Frucht ist so intensiv und so aromatisch, das wird komplett aufgefangen. Aber anders als in 2015 ist hier alles fein. Wir haben eine sehr hohe Mineralik. Salz und Gesteinsmehl. Darin schwimmen süße Himbeere, Erdbeere, tolle süße Kirsche und seidigst mögliches Tannin, was aber eine gewisse Schärfe abgibt. Nur nichts Raues, nichts Rustikales. Ganz fein. Das ist ein hochintensiver Cotes du Rhone im Stile eines Chateauneuf du Pape, und gleichzeitig ist er auf Grund seiner Finesse extrem zart. Ich würde ihn dennoch ein bisschen kühler trinken. So bei 15 Grad. Ein toller, ja ein großer Cotes du Rhone. 94/100