Le Clos du Caillou: Cotes du Rhone La Reserve Blanc 2021

Le Clos du Caillou: Cotes du Rhone La Reserve Blanc 2021

Zum Winzer

95+
100
2
Clairette Blanche 75%, Roussanne 25%
5
weiß, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2023–2039
Verpackt in: 6er
9
mineralisch
fruchtbetont
3
Lobenberg: 95+/100
Jeb Dunnuck: 93/100
Gerstl: 18+/20
6
Frankreich, Rhone, Chateauneuf du Pape
7
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Cotes du Rhone La Reserve Blanc 2021

95+
/100

Lobenberg: Der Wein besteht 2021 zu 75 Prozent aus 50 Jahre alter, pinker Clairette, die im Clos du Caillou auf sandigen Böden mit runden Kieselsteinen wächst. Im Stahl vinifiziert und dann kommt die Hälfte zur spontanen Vergärung in neue 600 Liter Demi-Muids, der Rest bleibt im Stahl, am Ende wird das Ganze vermählt. Die Besonderheit der alten Clairette von Caillou ist, dass es die pinke Spielart ist. Dementsprechend Direktpressung als Ganztraube, um keine Farbe in den Wein zu bekommen. Der Wein ist blank und hochintensiv duftig. Die Clairette ist eine völlig unterschätzte Rebsorte, wurde häufig nur mit recht simplen Rhôneweinen in Verbindung gebracht, aber von Clos des Papes wissen wir, dass sie auch die Basis für große Weißweine des Südens bilden kann. Die bringt immer viel mehr Frische ins Glas als Marsanne oder Roussanne. Die Nase ist unglaublich schön, duftig, hochintensiv. Gelbe Melone, reifer Augustapfel, sehr reife Birne, ein bisschen Quitte darunter, sogar ein bisschen Litschi, dazu weißer Pfeffer und Minze, blumig Noten, sogar ein bisschen duftiger Flieder. Der Mund ist griffig, drückend, alles einnehmend, viel Power. Natürlich kommt vom neuen Holz und dem hohen Alkohol des Jahrgangs eine gute Stütze, aber das ist gar nicht so spürbar. Der Wein hat sehr viel Kraft, sehr viel Druck und ist trotzdem fein. Ein Côtes du Rhône Reserve, der dieser Bezeichnung spottet, der einfach lange weggesperrt gehört, der ähnlich wie ein Châteauneuf Prestige bei Janasse oder ein weißer Clos des Papes einfach mal 10, 12 Jahre in Ruhe gelassen werden muss. Und gerade 2018 braucht diese Zeit. Großer Stoff für ein langes Leben, aber auch für lange Wartezeit. 95+/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2021 stellt an der Rhône zweifellos einen Einschnitt in der Reihe der heißen, trockenen, mediterranen Jahrgänge dar, wie wir sie spätestens seit 2015 durchweg erlebt haben. 2021 erinnert viele Winzer im Rhônetal gar an die »guten alten Zeiten« vor 20, 30 Jahren – späte Lese, hohe Säurewerte und eine Phenolik wie es sie zuletzt in den 90ern gab. Ein Jahrgang der großen Emotionen, ein ständiges auf und ab der Gefühle: Die extreme Frostepisode vom 7. bis 9. April mit Temperaturen von teilweise fast -10°C betraf fast alle französischen Weinbaugebiete. Teilweise sorgte der Frost für einen kompletten Ernteausfall. Drei Wochen lang regte sich gar nichts in den Weinbergen des Rhônetals. Wie durch ein Wunder trieben viele Reben doch noch aus, aber nicht ohne Folgen: Die eiskalten Nächte brachten die Natur aus dem Gleichgewicht, der Wiederaustrieb verlief geradezu anarchisch, die Arbeit im Weinberg war extrem anspruchsvoll und verlangte den Winzerinnen und Winzern alles ab. Die erfreulichen Regenfälle während des gesamten Vegetationszyklus, die gemäßigten Temperaturen im Sommer und der goldene Herbst sorgten für ein großes Durchatmen. Am Ende wird 2021 nicht nur als Jahrgang der plötzlichen Wiedergeburt der Klassik, der Feinheit und Eleganz in Erinnerung bleiben, sondern auch wegen des immensen Aufwands – nur, wer 2021 alles gegeben hat, wurde am Ende mit ultrafeinen Weinen belohnt, wie wir sie seit Jahren nicht mehr im Glas hatten. An der südlichen Rhône ist 2021 ein Jahr der puren Trinkfreude. Alles ist sofort da, offen und so unglaublich fein. Die Alkoholgrade liegen rund 1,5 Prozent unter denen der vergangenen Jahrgänge. Sowohl die Weißen als auch die Roten sind hervorragend balanciert und bestechen mit guten Säurewerten und hoher Frische. Die Weine sind hocharomatisch, die Frucht ist schmeichelhaft und fast schon spielerisch-abgehoben. Eine Grenache voll auf der Pinot-Spur – wann gab es das zuletzt?! Die nördliche Rhône bringt 2021 einen Stil, den dort viele für nicht mehr möglich hielten: Extrem fein und verspielt, fast schon schwebend und mit einer genialen Frische ausgestattet. Ein Jahr für große Weißweine mit strahlender Aromatik und hervorragender Lagerfähigkeit, ein Jahr für herrlich klassische, stilvolle, delikate Rotweine mit betörend ätherischen Noten von Pfeffer und Veilchen und ultrafeiner, aber aufregender Tanninstruktur. All in all ist 2021 an der Rhône ein Jahr für Finessetrinker, für Liebhaber der Feinheit, der Frische und der Eleganz. Lange hat man sich nach solchen klassischen Jahren gesehnt. Aber klassisch mit einem genialen Twist, denn am Ende vereint 2021 mit seiner schlanken, hochfeinen Art und der genialen Duftigkeit und Aromatik das Beste von damals und heute. »Zurück in die Zukunft!« – das beschreibt diesen aufregenden Rhône-Jahrgang wohl letztlich am besten.

93
/100

Jeb Dunnuck über: Cotes du Rhone La Reserve Blanc

-- Jeb Dunnuck: On another level, the 2021 Côtes Du Rhône La Reserve Blanc just about jumps out of the glass and has a beautiful array of pineapple, caramelized citrus, pear, and floral aromas and flavors. Brought up half in demi-muids and half in stainless steel, it's medium-bodied, has a supple, layered mouthfeel, and a great finish. It will stand up to any number of Châteauneuf du Pape Blancs. 93/100

18+
/20

Gerstl über: Cotes du Rhone La Reserve Blanc

-- Gerstl: Helles Zitronengelb mit Silber. Tiefer, harmonischer Auftakt. Aromen nach frischem Pfirsich, Grapefruit und exotischen Früchten, untermalt von floralen Noten nach weissen Blüten. Komplexer, einladender Gaumen, genialer Schmelz mit tiefen, fruchtigen Aromen. Weisse Steinfrüchte, Zitrusfrüchten mit leicht floralen Noten nach wilden Blüten, gepaart mit dezenten Noten nach Haselnuss und Marzipan. Im Finish mittelkräftig, anhaltend mit leichter, kalkiger Mineralität. Einer der besten Weissweine der südlichen Rhône, damit meine ich auch die AOC Châteauneuf-du-Pape. 18+/20

Mein Winzer

Le Clos du Caillou

Sylvie Vacherons sieben Hektar umfassende Weinberge liegen im nordöstlichen Teil der Appellation und grenzen an Beaucastel. Die Weinberge werden biologisch organisch bearbeitet (seit 2010 zertifiziert) und sind überwiegend in der Umstellung zur Biodynamie.

Cotes du Rhone La Reserve Blanc 2021