Lobenberg: 45% Grenache, 45% Mourvèdre, 10% Syrah. Diese Einzellage besteht aus drei kleinen Plots nebeneinander, je gleiche Größe mit 0,5 Hektar Syrah und Mourvèdre und Grenache. Winzige Produktion der Auslese daraus, der Überschuss geht in den Domaine-Wein. Anders als die Einzellage Biguieres ist dieser Wein, der ganz ohne Carignan auskommt, ultrafein. Die Mourvèdre läuft zu einer fast bandolhaften Finesse auf. Das Ganze erinnert fast ein bisschen an einen Merlot aus Pomerol. Wunderschöne schwarze Kirsche, sehr poliert, sehr fein. Das Ganze schwingt, und im Gegensatz zum Domaine-Wein und zur anderen Lage, ist das hier ganz großes feines Kino. Erst im Mund kommen dann auch die Opulenz und die Fülle. Wir bleiben trotzdem auf der schwarzen Kirsche und kriegen darunter ein bisschen Schattenmorelle, Sauerkirsche, aber die Schwarzkirsche dominiert. Ganz leichter Hauch von süßer Maulbeere dazu, der Wein wird opulenter, wird dichter, endet in einem langen, salzigen Schwarzkirschenfinale mit wunderbarer Frische und Säure. Das ist ein großer Wein in unendlicher Feinheit und deutlich feiner als alles andere, was ich hier probiert habe. Das macht Spaß und ist ein tänzelnder Wein, reichhaltig und trotzdem zart und schwingend. Für mich eine neue Dimension der Feinheit und Finesse in Luberon. Nicht umsonst schickte Michel Tardieu mich dereinst hierhin mit den Worten: Guillaume Gros ist der einzige Weltklasse-Winzer in Luberon. 96+/100