Lobenberg: Der Montmain ist biodynamisch bearbeitet aber nicht biodynamisch zertifiziert, weil Ferraton hier mit einem Vertragswinzer arbeitet. Dieser Plot ist ungefähr 1,5 Hektar groß. Am absoluten Ende der Côte Rôtie und der Côte Brune, komplette Südexpostion auf Schiefer, 20 % nicht entrappt. Die Ganztrauben mit den Füßen angequetscht, das Ganze spontan vergoren im Zement, und wie üblich bei Ferraton im überwiegend gebrauchten Holz in Form von Barrique und Halb- stück ausgebaut. Ein bisschen neues Holz ist hier auch dabei. Spontanvergärung ist obligatorisch. Es gibt nur 1800 Flaschen von diesem Montmain. Das heißt, der Ertrag pro Rebe ist extrem klein. Cote Rotie ist noch vor Saint Joseph immer das Feinste, was die Rhone zu bieten hat. Auch wenn ich sage, dass innerhalb der Rhone die Cote Blonde auf Granit noch spannender ist, was ja schließlich auch die Fortsetzung der Granitböden von St. Joseph bedeutet. Die Nase ist so typisch Cote Rotie mit dieser ganz tiefen, üppigen, aber nicht fetten roten Frucht. Cote Rotie ist, anders als Hermitage, fast nie schwarzfruchtig, sondern immer rotfruchtig elegant. Cote Rotie ist immer ein bisschen Saint Julien, eine Art Leoville Las Cases. Schöne Reife in der Nase zeigend. Auch hier diese fast süßlich rüberkommende Sauerkirsche. Hagebutte, auch ein bisschen Johannisbeere und Schlehe darunter, aber schon in der Nase andeutend, dass es ein üppiger und dich auch seidiger Wein ist. Sehr harmonisch im Mund. Unglaublich ausgewogen, superb balanciert. 2019 ist wieder deutlich aufregender in der Frische als der voluminöse, weiche 2018 und der sehr üppige 2017. 97-98/100