Lobenberg: Der Montmain ist nicht biodynamisch zertifiziert, weil Ferraton hier mit einem Vertragswinzer arbeitet. Dieser Plot ist ungefähr 1,5 Hektar groß. Am absoluten Ende der Cote Rotie und der Cote Brune, komplette Südexpostion auf Schiefer, 20% nicht entrappt. Die Ganztrauben mit den Füßen angequetscht, das Ganze spontan vergoren im Zement, und wie üblich bei Ferraton im überwiegend gebrauchten Holz in Form von Barrique und Halbstück ausgebaut. Ein bisschen neues Holz ist hier auch dabei. Spontanvergärung ist obligatorisch. Es gibt nur 1800 Flaschen von diesem Montmain. Das heißt, der Ertrag pro Rebe ist extrem klein. Die Schieferlage wird in der Nase schon klar. Wir sind deutlich wärmer, würziger, intensiver als auf den Granitlagen in Cote Rotie. Wir haben eine ganz andere Wärme, deutlich mehr schwarze Frucht als auf Granitböden. Das gibt Charme. Sehr fein, sehr ausgewogen in der Nase. Der Mund hat schönen Gripp, aber auch hier zeigt sich wieder Schiefer, hier zeigt sich auch die Wärme, hier zeigt sich schwarze Frucht und diese typische, schiefrige Mineralität. Das Ganze mit Eukalyptus und etwas Minze aus den Rappen. Gut verwoben, 2016 entsprechend ruhig, fein. Sehr seidiges Tannin, schöne Länge zeigend. So wie vorher der Cornas Patou ein fast leckerer Wein, ein köstlicher Wein. Kein Wein der den Trinker überfordert, sondern ein Cote Rotie für das Vergnügen. Das ist durchaus kein Nachteil, auch wenn es unter Umständen nicht die Erwartungen erfüllt, die man von einem Cote Rotie der Oberliga hat. Man muss nämlich hier nicht niederknien, sondern man kann diese Köstlichkeit einfach mit ganz viel Vergnügen trinken. Und trotzdem ist er lang und hallt in seiner schiefrigen Mineralität und Frische gut nach. 96-97/100