Lobenberg: Am absoluten Ende der Cote Rotie und der Cote Brune, komplette Südexpostion auf Schiefer, 20% nicht entrappt, biodynamisch. Die Ganztrauben mit den Füßen angequetscht, das Ganze spontan vergoren im Zement und wie üblich bei Ferraton im überwiegend gebrauchten Holz als Barrique und im Halbstück ausgebaut. 2015 ist diese unglaubliche Reife des Jahrgangs gepaart mit der wunderschönen Frische der kühlen Nächte im August, September, Oktober. Wir haben diese Quadratur des Kreises in Cote Rotie, wie wir sie seit 1999 nicht mehr hatten, und wir sind, so glaube ich, noch eine Liga darüber. Unglaubliche tiefe, würzige, dichte, erotische Nase. So viel süße, rote und schwarze Frucht mit erdig süßer Würze unterlegt. Der Wein lebt weniger von der Spannung als von seinem Charme, zumindest in der Nase ist das ein tiefes würziges, dichtes Kirschkompott mit Garrigue-Würze unterlegt, schwarzem Pfeffer in Schlehe, auch grüner und roter Pfeffer in der Nase. Das macht echt Freude und ist burgundisch. Im Mund schlanker als die Nase erwarten lies, aber trotzdem mit einer ganz wunderschönen süßen Mitte, mit hoher Erotik, der Wein braucht aber Zeit. Er ist noch deutlich vom Tannin gekennzeichnet, die Tannine sind seidig, samtig, aber eben reichlich vorhanden. Das Ganze braucht einfach am besten fünf bis zehn Jahre Zeit, bis sich das in Perfektion zeigen wird. Sehr lang, sehr fein, sehr erotisch, und trotzdem dicht in der süßen Frucht. Er macht viel Freude. Das ist vielleicht in der Liga meiner Cote Roties von Ogier und Tardieu nicht die Nummer 1, aber er ist in seiner großen, reifen Finesse-Klasse allemal für eine Höchstbewertung gut. 97-98+/100