Lobenberg: 100% auf der Cote Blonde gewachsen, 100% Granitboden, Südexposition, alte Reben. Auch hier zu 100% nicht entrappt, also als Ganztraube mit Füßen gestampft, spontan vergoren. Der Hut wird unter der Flüssigkeitslinie gehalten mit einem Kettensystem, 17 Tage vergoren, dann vier Tage auf den Schalen und Rappen belassen, abgepresst, Malo im Barrique, Ausbau im Barrique. Das Ende ist nicht absehbar, wahrscheinlich wie 2013 über 2,5 Jahre. Der Wein ist in seiner hohen Reife trotzdem sehr massiv. Die Nase ist deutlich rotfruchtiger als im zuvor probierten Helene. Viel rote Kirsche, aber auch enorme Würze. Diese 100%ige Rappenhaltigkeit bekommt den Cote Roties in einem so warmen, reifen Jahrgang perfekt. Gleichzeitig die kühlen Nächte. Wir haben eine Frische, die wirklich sensationell ist, dazu die Reife eines Jahrgangs 2009. Viel Charme, viel Druck und viel Cote-Rotie-typische Würzigkeit. 100% Syrah, natürlich wird hier kein Viognier hinzugenommen. Der Mund ist ungeheuer fein. Diese Granitböden sind schon eine Sensation und die Südexposition kann den Wein trotzdem nicht fett machen, weil die Böden so toll sind und die Nächte so kalt waren. Was für eine Feinheit, total seidiges Tannin, das ist so tänzelnd, das ist anders als der Belle Helene, eben nicht in dieser massiven Schwarzfruchtigkeit, sondern nur in unendlicher Feinheit. Das ist ein Cote Rotie, der durchaus burgundisch daherkommt. Irgendeine Musigny Variation wäre durchaus denkbar, der Wein endet salzig, fast kalksteinartig, seidig, salzig im Unendlichen, er hallt für Minuten nach, aber alles bleibt fein, köstlich von der ersten Sekunde. 100/100