Lobenberg: Der Blend besteht zu 50 Prozent aus Inzolia und 50 Prozent Grillo, beide sind autochthone Rebsorten Siziliens. Wie alles bei COS 100 Prozent biodynamisch hergestellt. Die Trauben werden erst gekühlt, dann entrappt, und anschließend in Betontanks bei 5-10 grad aufbewahrt. Durch die kühle Temperatur wird die Gärung verzögert, sie beginnt erst nach circa 7-10 Tagen. Sobald sie beginnt wird gepresst und der Saft kommt in große Betontanks. Giusto nennt den längeren Kontakt mit den Traubenschalen »Tannin Infusion«. Wie bei einem schwarzen Tee entsteht dadurch eine feine Haptik im Mund. Der Wein steht mit tiefem Goldgelb und einem Hauch Kupfer im Glas. Nussbutter, Brioche und cremiges Steinobst duften aus dem Glas. Saftige Ananas, Honigmelone, rote Apfelschale, etwas Vanille und Anis. Verführerisch und charmant schweben Blütenaromen darüber, ganz zart. Das ist der weiße Burgunder unter den COS Weißweinen! Mit etwas Zeit im Glas kommen zarte Hefenoten hinzu. Im Mund schlägt dann die faszinierende Aromatik der Inzolia voll zu. Die leicht griffige Haptik verleiht dem Rami seinen einzigartigen Charakter. Saftiger Pfirsich, Aprikosen, Ananas Aromen und klirrend frische Amalfi Zitrone. Absolut wunderbarer, trinkiger Wein mit überragender Frische im Mund. Ein echtes Unikat und doch ein Spaßmacher. Bevorzugt gekühlt, aber nicht zu kalt trinken und unbedingt aus größeren Gläsern, damit er sich voll entfalten kann. 94+/100
Der Jahrgang 2022 startete im Südwesten Siziliens mit idealen Wachstumsbedingungen der Reben – Bedingungen wie aus dem Bilderbuch. Der Juli war überraschend mild mit Tagestemperaturen um die 33 °C, normalerweise sind die Temperaturen in der Region im Sommer wesentlich wärmer. Im Gegensatz zu vielen anderen Regionen Italiens gab es hier im August ausreichend Regen, und der Zuckergehalt in den Trauben war nach dem kühlen Beginn des Jahres soweit sogar niedriger als gewöhnlich. Auch die »Ciccalina«, die Grashüpfer, die Blätter der Nero d’Avola besonders gerne mögen, tauchten dieses Jahr wieder im Südosten der Insel auf. Da die Fotosynthese durch sie verlangsamt wird, verzögerte sich die Reife zusätzlich. Bei der späten Lese, die sich zum Teil bis in den November zog, musste sorgfältig selektiert werden, damit nur vollreifes Traubengut in die Keller gelangte. Bei Trauben aus betroffenen Weinbergen ist besonders viel Gefühl im Keller gefragt. Es muss behutsam gepresst werden, um sicherzustellen, dass keine grünen Aromen aus den Traubenschalen extrahiert werden. In diesem Jahrgang kann daher nicht generalisiert werden, denn die Qualität der Weine hängt sehr vom Können der Winzer ab. Die besten Weine zeichnen sich durch ihre Frische und Feinheit aus, generell sind die Alkoholwerte 2022 niedriger ausgefallen als gewöhnlich.