Lobenberg: 2015 gab es hier bis zu 80% Ganztrauben in der offenen Maischegärung, die fast einen Monat dauerte. Dann per Schwerkraft zum Ausbau in Barriques, hier gibt es kein Pumpen des Weines. Nur geringe Schwefelgabe zur Abfüllung. Eine sehr feine und dennoch konzentrierte Nase. Etwas dunkle Würze, Graphit und Teer liegen unter der schwebend-feinen roten Frucht. Satte Sauerkirsche und Johannisbeere, daneben Waldhimbeere, dicht, hochkonzentriert und hochintensiv. Alles wirkt fein verwoben und elegant, aber ebenso massiv und üppig. Wow, das ist schon eine Wucht aus dem vollreifen Jahr 2015. Der Mundeintritt ist dann ein verblüffend rassiges Feuerwerk in roter Frucht. Da kommt viel Johannisbeere und Sauerkirsche, druckvoll und Energie versprühend. Dieser Bressandes zeigt so viel Spannung und vibrierendes Spiel, dass es die reinste Trinkfreude ist. Auch hier wieder viel Graphitmineralik, Teer und Tee im Ausklang. Doch die so reifen, geschliffenen Tannine und die tänzelnde Rotfruchtigkeit des Chandon-Stils machen den Wein zu so einer saftigen Schönheit und einem komplexen Wunderwerk wie es wirklich nur die besten Cortons darstellen können. Dennoch ein massiver, mundfüllender Wein mit beeindruckender Präsenz, Power und Dichte. Mit diesem atemberaubenden Rückgrat eines Grand Cru vom Corton wird er sicher lange, lange Zeit brauchen, um die vollständige Genussphase zu erreichen, aber dann auch mit einem beinahe unsterblichen Potenzial ausgestattet sein, ob dieser majestätischen Präsenz dieses Corton Bressandes. Wow, ein schieres Meisterwerk, aber bitte sehr lange im Keller vergessen, sonst ist die Struktur zu überwältigend. 95/100