Lobenberg: 100% Granitböden, reine Südexposition. An den unteren Hängen, an der Grenze zu Saint Perey gelegen. Also wärmer, voluminöser. Im Gegensatz zum nördlicher exponierten, ganz hohen Les Eygats, ist der Patou einfach der üppige Kraftmeier unter den Weinen aus Cornas. Nur ein halber Hektar Rebfläche, sehr alte Serine-Reben. In beiden Rebgärten, Patou und Eygats, ist Ferraton zwar eindeutig vertraglich an die Winzer gebunden, aber es ist jeweils ein selbständiger biodynamischer Winzer, der für Ferraton arbeitet. Also beide Weinberge sind biodynamisch aber rechtlich nicht biodynamisch zertifizierbar. Erst wenn eine käufliche Übernahme in der Zukunft erfolgen sollte, wäre dies möglich. Die Reben in Patou sind extrem alt und neigen auch zum Verrieseln. Das bedeutet einen ganz winzigen Ertrag. Es gibt nur 1300 Flaschen. Komplett entrappt. Zwar ist Saint Joseph am gleichen Hangvetlauf gelegen und auch alles aus Granit, und trotzdem gibt es ein riesigen Unterschied: Cornas ist alles reine warme Südexposition. Hier wachsen auch schon völlig andere Bäume, wie z.B. die Pinien der südlichen Rhone-Gebiete. Und wen wir dem Verlaufe des Flusses weiter nach oben folgen, sind wir eben in Saint Joseph in einer östlichen Exposition und mit einer ziemlich anderen klimatischen Situation, die Saint Joseph viel femininer und rotfruchtiger erscheinen lässt als die maskulinen Cornas. Wir verlassen also die rote Frucht, die wir bisher in den Saint Josephs und Cote Roties hatten, und gehen zur komplett schwarzen Frucht, zur verbrannten Frucht. Zur schwarzer Kirsche, Maulbeere, Brombeere, etwas Cassis, auch etwas Lakritze. So eine Wucht, die da aus dem Glas steigt, und trotz der dichten Üppigkeit ist das nicht fett und klebrig. Das ist schon ein Hammer-Cornas hier aus Patou. Was die unterschiedlichen Lagen eint, ist die Jahrgangstypizität von 2017. Dieses grundsätzlich sehr warme und trockene Jahr. Diese extrem reife Frucht. Hier eben schwarze Frucht plus Lakritze. Niedrige Säure, aber irre Mineralität und satter Extrakt. Alles zieht sich im Mund ob der Intensität zusammen. Salziges Granit. Lang, dicht. Man sagt Cornas Weinen nach, sie seien sehr maskulin, aber in 2017 ist maskulin das falsche Wort, weil es so weich, dicht, reif und üppig ist. Es ist gleichzeitig erotisch und süß, und mit unglaublichen Tanninmassen gesegnet, die aber butterweich und samtig sind. Wir haben nichts Grünes, nichts Bäuerliches, nichts Harsches in diesem Wein, sondern einfach nur viel Wein, viel schwarze Frucht, viel Mineralität, ohne das es süß oder unangenehm wird dabei. Es ist einfach nur ein Viel-Wein. 98+/100