Lobenberg: Ein Condrieu aus über 60 Jahre alten Reben. Dichte, fast tanninreiche, steinige Nase, Nüsse, Steine, Salz, kreidige Kalkstein-Mineralien und etwas Salz, sehr reichhaltig. Deutliche Blumigkeit, Kamille und Jasmin, exotische Pakistani Night, auch frisches Zitronengras, Grapefruit, unsüße Melone und Ananas, feines Süße-Säure-Spiel wie Passionsfrucht. Das zieht sich so exotisch auch in den Mund, dazu weißer Pfirsich und wieder Ananas, Mango, in seiner Reichhaltigkeit fast fett, cremig und kraftvoll, Mandarine im Nachhall. Der im Holz ausgebaute Wein ist das Gegenteil eines filigranen Tänzers, hier geht es richtig zur Sache, ein langlebiger Condrieu mit viel Power und sensationell charmanter Cremigkeit. 96-97+/100
Das Rhônetal war 2018, ähnlich wie Bordeaux und ein Großteil von Europa, durch ein extrem nasses Frühjahr von vielen Krankheiten heimgesucht. Es gab echten und falschen Mehltau, einfach unglaublich hohen Pilzdruck. Tardieu nennt es ein gnadenloses Jahr mit dramatisch niedrigen Erträgen. Wie auch in Deutschland galt es hier im Jahr 2018 sehr zuverlässig auszulesen und Mehltau bzw. trockengestresste Trauben penibel zu entfernen. Diejenigen wurden dann mit Weinen von außerordentlich hoher Güte belohnt, allerdings in winzigen Mengen. Nicht selten sind die Erträge nur ein Drittel der normalen Mengen und manche Weine fielen gar ganz aus. Die Nordrhône war 2018, wie das Burgund, im Gegensatz zum Süden schon eher gesegnet. Es gab deutlich weniger Krankheitsdruck und viel weniger Ernteausfälle. Die Weine zeichnen sich durch eine hohe Konzentration, üppige Frucht und wahnsinnige Puristik aus. Sie sind wuchtig und kraftvoll, dunkelfruchtig mit hoher Frische und Feinheit. Es ist das dritte große Jahr in Folge für die Nordrhône und womöglich sogar das Beste der drei, da es feiner ist als die üppigen 2017er und kraftvoller als die eleganten 2016er.