Clos Erasmus 2021

Clos I Terrasses: Clos Erasmus 2021

Weinclub

Zum Winzer

100
100
2
Garnacha, Syrah
5
rot, trocken
15,0% Vol.
Trinkreife: 2028–2056
Verpackt in: 3er OHK
9
voluminös & kräftig
pikant & würzig
strukturiert
3
Lobenberg: 100/100
Falstaff: 100/100
Parker: 99/100
Galloni: 98/100
6
Spanien, Priorat
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Clos Erasmus 2021

100
/100

Lobenberg: Der Clos Erasmus ist ein legendärer Wein, natürlich nur auf Zuteilung zu bekommen. Er war von Anfang an ein Teil der neuen Welle im Priorat, der Modernisierung dieses zwischenzeitlich etwas eingestaubten Stils. Heute steht Clos i Terrasses mit seinem Flaggschiff zusammen mit Nin-Ortiz und Palacios an der Spitze des wieder erwachten und zu nie dagewesener Qualität aufgestiegenen Priorats. Daphne Glorian von Clos i Terrasses ist eine akribische Qualitätsfanatikerin, die ihre 10 Hektar Weinberge wie ihre Westentasche kennt. Ihre beiden Weine Laurel und Clos Erasmus entstehen aus verschiedenen Parzellen in Hochlagen. Steile Hänge und Terrassenlagen, die alle separat behandelt und ausgebaut werden. Alles rein ökologisch, penibelste Handarbeit, auch biodynamische Methoden werden angewandt. Während der Lese wird dann mit viel Fingerspitzengefühl und Expertise festgelegt welche Partien und welche Rebsortenanteile in welche Cuvée fliesen. Die Zusammensetzung kann jährlich variieren, immer mit dem Ziel das absolute Maximum für die beiden Weine zu finden. Alle Partien für den Clos Erasmus werden im Holzcuve, Betonei und Tonamphoren spontanvergoren und danach für 20 Monate in Burgunder Barriques (40% neu) und Tonamphoren ausgebaut. Eine geradezu hammermäßige Nase hat dieser Clos Erasmus! Hier wird nichts vom Holz übertönt, nichts vom Alkohol dominiert. Einfach nur pure, reichhaltige Frucht, unendlich tief und rein. Kann man Dichte und innere Spannung riechen? Wenn man diesen Duft in der Nase hat, definitiv. Anders kann man das nicht beschreiben. Wir haben alle Arten von wilden Waldbeeren, Pflaume, Schlehe, Pinienwald und so viel zerstoßenen Stein dahinter, alles noch dicht, massiv und versammelt. Changiert zwischen der verlockenden Süße der reichen Frucht und der überwältigenden, mineralischen Power, deren Ausmaß man im momentanen Stadium nur erahnen kann. Der Clos Erasmus braucht natürlich Zeit und Luft, um sich zu entfalten, das ist kein pop-and-pour Wein. Am Gaumen kommen dann Sauerkirsche, Schlehe, Pflaume, Brombeere mit immenser Dichte und Strahlkraft, aktuell noch sehr fest verwoben. Wir haben hier ganz große Anlagen für die kommenden Jahrzehnte, das kann man definitiv spüren. Fast überwältigend in seiner Reichhaltigkeit und der aromatischen Dichte. Doch am faszinierendsten ist eigentlich diese Frische und die Eleganz, die sogar in diesem heißen Jahr erstaunlich gut erhalten ist. Fast eine Leichtigkeit suggerierend mit der sich dieses Kraftpaket über den Gaumen schiebt. Wie Samt und Seide kleiden die noblen Tannine den Mundraum aus, nur allerfeinste Fässer von burgundischen Edelmanufakturen wie Taransaud kommen mit dem Clos Erasmus in Berührung. Die mineralisch unterfütterte Säurestruktur nimmt dem Wein jede Schwere. Wir haben im Gegenteil eine unglaubliche Frische und florale Verspieltheit in diesem Wein. Der Nachhall ist aktuell von solch einer pikanten Salzigkeit geprägt, das man es kaum glauben mag. Die roten und blauen Llicorella-Schiefer des Priorats verleihen dem Clos Erasmus eine Dimension von Mineralität in der Frucht, wie man sie nur in wirklich großen Weinen findet. Nobel, magisch, erhaben und endlos fein. Ein Grand Vin de Terroir, der sich nahtlos in die Riege der Champions nicht nur des Priorats, sondern ganz Spaniens einordnet. 100/100

Jahrgangsbericht

Der Winter 2020/2021 brachte zwischen Dezember und März sehr viel Regen und Schnee, auch etwas Frost. Die Böden waren vor dem Austrieb der Reben mit ordentlichen Wasserreserven gefüllt – ein guter Start in den Jahrgang 2021. Die Blüte verlief bis auf kleine Verrieselungen ziemlich normal, kein Frost, kein Mehltau. Dann folgten nach einem trockenen Mai noch vor der Blüte große Regenmengen im Juni. Nach der Blüte begann ein sehr trockener, warmer, teils heißer Sommer. Hitze- und Trockenstress waren die Folge, die Reben machten ab Mitte August total dicht, um sich zu schützen. Die Beeren waren zu diesem Zeitpunkt dickschalig und kerngesund, Sorge bereitet aber die phenolische Reife, die durch den Stillstand der Reben nicht erreicht werden konnte. Dieses Phänomen gab es in allen Regionen der nördlichen Hälfte Spaniens, also in allen Topregionen. Von Anfang September bis zum 25. September gab es einige Tage satten Regen. Durch die neue Wasserversorgung setzten Photosynthese und Reifung sofort ein. Ab dem 25. September war es trocken, extrem sonnig und warm, nachts sanken die Temperaturen deutlich. Fünf traumhafte Wochen mit großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nach und hochintensiver Sonne folgten. Diese große Kühle, ja Kälte der Nächte, nach dem letzten Regen vom 25. September, gilt als der Schlüssel zu diesem großen, reifen und zugleich frischen Cool-Climate-Jahrgang. Das Ergebnis waren überall hochgesunde, dickschalige Beeren mit sattem Tannin und hoher Säure vor der Lese im Herbst. Die Weine sind weniger extremreif und immens als 2019, aber deutlich aromatischer und reifer als 2018, mit einer Frische, die ihresgleichen sucht.

100
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Falstaff über: Clos Erasmus

-- Falstaff: Komplexes Bukett, das mit etwas Zeit im Glas von frischen Waldbeerennoten hin zu floralen und kräutrig-würzigen Akzenten mit Veilchen und getrocknetem Tyhmian entwickelt. Am Gaumen überaus elegant, dicht und dennoch leichtfüssig vibrierend, mit feinkörnigem, perfektem Tannin und langem mineralisch-ätherisch-würzigem Abgang. 100/100

99
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Parker über: Clos Erasmus

-- Parker: The 2021 Clos Erasmus is not a shy wine and comes in at 15% alcohol but with a pH of 3.3. The search here is for balance, as power comes as a given in Priorat. It was produced with 70% Garnacha and 30% Syrah, mostly from 40-year-old vines, except for a small plot of around 85-year-old vines. The vineyards are certified organic, and they've practiced biodynamics since 2004 but never got certification. The vinification is simple and the same as for Laurel: the bunches cooled down for 24 hours before being sorted and destemmed, then the grapes were put into the vat, where they warm up and start fermenting with the indigenous yeasts. It was pressed and put in barrels, 40% of them new, where it underwent malolactic and aged for 18 months. It feels like the most elegant and ethereal Erasmus ever despite the 15% alcohol on the label. It's very young and feels a bit shy, slightly developing notes of Mediterranean herbs, wild berries and flowers and is a little closed but very harmonious and insinuating. It's medium to full-bodied, with very fine and elegant but abundant tannins. It does feel lighter than previous vintages, possibly the effect of the cooler year. 3,400 bottles produced. It was bottled in May 2023.

98
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Galloni über: Clos Erasmus

-- Galloni: One of the iconic wines and producers in Priorat, the 2021 Clos Erasmus is a gorgeous expression of the slate soils of Gratallops. Comprising 80% Garnatxa and 20% Syrah, it reveals pristine pomegranate and sour cherry aromas, complemented by dried flowers with unusual nuance and intensity. Dry, compact and light on the palate, it draws its energy from the fruit, creating a defined and lasting finish. This is a rare and delicious wine born under the Priorat sun in a mild vintage. Superb.

Mein Winzer

Clos I Terrasses

Die geniale Daphne Glorian gehört zusammen mit Ester Nin und Alvaro Palacios zu den Pionieren und qualitativen Anführern des heutigen Priorats und damit sicherlich zu den Top 10 Spaniens. Ester und Daphne sind darüberhinaus als selbst und ständig auch im Weinberg und Keller arbeitende Naturwein- und...

Clos Erasmus 2021