Lobenberg: Der Wein besteht zu 50% aus Grenache, 30% Mourvedre, 15% Syrah und 5% Cinsault und andere. Viel Ausfall in der Grenache-Blüte, der Mourvedre-Anteil wächst dadurch erfreulich von Jahr zu Jahr. Der Hektar-Ertrag liegt bei nur 15 Hektoliter, der Alkohol bei gerade 14 Prozent. Wir sind hier in der Stilistik der 90er Jahre. 1999 ist wahrscheinlich ein gutes Vergleichsbeispiel. Die Extreme Feinheit, die hohe Aromatik. Schon in der Nase diese Eleganz, diese Feinheit der Tannine - alles tänzelnd, mit intensiver Duftigkeit. Rote Früchte, Kirsche, aber auch viel Erdbeere und Himbeere. Darunter feiner Kalkstein. Schöne Mineralik, aber alles extrem schwingend und seidig. Der Wein ist sehr reif, die Tannine sind extrem reif im Mund. Der Wein ist geschliffen und poliert, und er hat trotzdem eine hohe Mineralität. Der Mund hat fast ein bisschen scharfe Säure, Salz und Mineralik. Trotz der Schärfe das Ganze aber in einer unglaublichen Harmonie. Das ist ein Stil Clos des Papes, wie er im Grunde früher mal üblich war, durch diesen Stil ist Clos des Papes berühmt und zu dem geworden, was es heute ist, nämlich einer der Superstars der Appellation überhaupt. Dieser 2014 ist eine traumhafte Wiedergeburt der 90er Jahre. Das ist wunderschöner, traumhafter, balancierter und harmonischer Stoff mit seidigem Tannin und einer wunderbaren mineralischen Länge. Der Wein ist saftig, trinkig. Die Flasche wird immer ausgetrunken. Er überfordert nie, weil er so schön seidig schwingt. Unglaublich elegante burgundische Stilistik, das ist genau der Wein, wofür Clos des Papes zu Recht so geliebt wird. Am Ende kommt auch noch deutlich Lakritz und Lakritzsüße. Diese phänomenale Pinot Noir-Affinität macht den Wein aus. 97-98/100