Lobenberg: 20% Syrah, 70% Grenache, 5% Mourvedre, der Rest sind Cinsault und andere. Der Wein kommt aus verschiedenen Terroirs von La Crau, La Font du Papes und einer weiteren Lage. Alles Lagen auf der Seite von La Crau, also beste, feinste, auf Sand stehende uralte Rebanlagen. 100% entrappt und in Beton vergoren. Ausbau im großen Holzfuder und im kleinen Ton-Eiern mit 800 Liter Inhalt. Im Gegensatz zu den Betoneiern, die bisher die große Mode darstellten, geben diese Toneier aus gebranntem toskanischen Ton deutlich mehr Spannung und reichere Frucht in den Wein ohne ihn über das Batonnage-System der Betoneier ständig fetter zu machen. Hier in der südlichen Rhône, genau wie in der Toskana und in den biodynamischen Weingütern Siziliens, setzt man mehr auf Ton als auf Beton. Der Wein strahlt eine große Dichte aus, er kommt würzig und extrem dicht herüber, aber ganz ohne Überextraktion oder Fett. Die Mourvedre ist deutlich spürbar. Dichte, schwarze Frucht, schwarze Erde, Lorbeere, viel Lakritze, Veilchen. Und dann kommt erst schwarze und rote Kirsche. Ziemlich druckvoll und hocharomatisch. Sehr dichter und zugleich harmonischer Mund voller Spannung. Der Wein geht eher zur Wucht und zur Kraft als zur großen Feinheit. Hier haben wir einen ganzen anderen Ansatz als zum Beispiel bei Clos des Papes oder auch bei Tardieu, der komplett mit Rappen vergärt. Hier sind wir auf der Powerseite, hier sind wir sicherlich eher bei den Lagenweinen von Clos Saint Jean und Clos du Caillou. Soviel Druck und Dampf hätte ich gar nicht erwartet, aber der Wein hat absolut Harmonie und Feinheit, die Tannine sind samtig und rund, nur eben sehr präsent, dicht und dick. 95-96/100