Lobenberg: Dieser 2014er präsentiert sich deutlich spannungsgeladener als die Jahrgänge 2013, 2012 und 2011. Der Wein besteht zu 40% aus Bourboulenc, nur 10% Grenache sind in dieser 2014er Cuvée. Das ist erstmalig der Fall und die doch sonst häufig sonst zu breite, apfelfruchtige Grenache dominierte frühere Jahre. 2014 ist dementsprechend eine Ausnahme. Schon die Nase ist unglaublich, in Nase und Mund mit sehr viel mehr Kraft, der Wein wird nur im großen Holz ausgebaut, hat keinerlei Weichspülung durchs Barrique. Er zeigt überhaupt keinen Holzeinfluss, aber große Länge. Fast burgundisch, fast ein bisschen an Domaine Leflaive erinnernd, die ja auch kaum Holz gesehen haben. Der Wein hat nur 13,6 Alkohol, ist also auch hier eine Ausnahme. Er hallt mineralisch nach, würzig, lang. Viel Pfeffer, fast ein bisschen Schärfe zeigend. Viel weißes Steinobst. Das liegt irgendwo zwischen den großen, auf Feuerstein gewachsenen Weinen der Loire und einem weißen Burgunder. In der Cremigkeit auch ein wenig Weißburgunder-Erinnerung. Der Clos des Papes Chateauneuf-du-Pape blanc ist deutlich schlanker als sonst, er hat eine ganz grandiose Spannung. Auf jeden Fall mit der beste weiße Clos des Papes, den ich probiert habe. Einzigartig. Kein Wein zum Niederknien, aber eine der sicherlich größten Weißweine, die Vincent gemacht hat. Und er wird sich wie alle Weißweine hier über die nächsten 12 bis 20 Jahre kontinuierlich steigern. 96-98+/100