Lobenberg: Das legendäre Weingut des sympathisch verschrobenen Einsiedlers und Philosophen Francois Mitjaville. 85% Merlot, 15% Cabernet Franc. 15,6% Alkohol. Extrem vollreif gelesen, ohne jede Spur von Überreife. Der schwarze Wein besticht durch unglaublich frische und rassige Frucht in der Nase. Aber voller Süße. Man ist fast an einen biodynamischen Syrah von der Nordrhone erinnert, es könnte ein großer Hermitage im Jungstadium sein. Unglaubliche Rasse zeigend. Die Nase mit Lakritze, schwarzer Kirsche, Brombeere und gelber Frucht, weißer Pfirsich. Wahnsinnig explosiv. Auch Priorat mit uralter Carignan und Grenache ist denkbar. Ungeheur im Mund. Eine weitere Explosion. Süße Säure (gibt es so etwas überhaupt?) in extremer Intensität. So lang, so rassig. Hochreife rote Frucht mit Schwarzkirsche, Maulbeere und Johannisbrot, blonde Tabake. Wieder diese Affinität an biodynamischen Syrah der frischen Nordrhone. Ungeheurlich, aber extrem gekonnt. Die Elemente hohe Säure, hoher Alkohol und butterweiches, massives Tannin passen gut zueinander, sie werden sich integrieren. Der Wein braucht sicherlich 6-8 Jahre Zeit, dann wird es ein ganz großer Wein werden, wobei werden falsch ist, das ist jetzt schon ungeheuerlich gut! Auch wenn er in dieser Intensität ungewöhnlich ist, selbst für einen St. Emilion. Der nochmal nachverkostete, traumhafte 2009er ist nicht steigerbar. Dabei bleibt es. 2010 ist einfach anders. 2010 ist ein 2005er mit allen Elementen nochmal extrem gesteigert. Der höchste Säurewert aller Zeiten, der höchste Alkoholgehalt und die größte Tanninmenge. Einfach ein irrer Wein. 100/100