Lobenberg: Dieser 2017er von Denis Doubourdieu wird inzwischen von seinen Söhnen verantwortet, die nach seinem Tod das Weingut zusammen mit Clos Floridene weiterführen. Die Önologin ist Madame Levigne, die gleiche, die zuvor mit Denis arbeitete. Sie hat eben schon viele Jahre mit Doubourdieu zusammengearbeitet. 2017 im Weißwein ist etwas ganz Besonderes, weil wir 2017 durch den kühlen August und die frühe Lese, häufig Ende August nach der kühlen Phase, eben extrem tolle Säure und Frische haben. Wir haben den Körperreichtum der frühen Blüte und des warmen Frühsommers, der Hitzewelle in Mai und Juni, sowie dazu die Kühle und Frische bewahrende August-Phase. Und vor der neuen Hitzewelle, sowie dem großen Regen im September, fand die Lese statt. Die Sauvignon-Nase ist auf der einen Seite total reif und voluminös. Also überhaupt nicht Neuseeländisch. Keine Stachelbeere. Nur ein bisschen Brennessel und ganz wenig Heu. Melone, Zitrusfrüchte, Grapefruit. Aber Zitrus und Grapefruit übernehmen auf jeden Fall die Majorität. Sehr schöne, intensive, lange Nase. Ein ultrafeiner Sauvignon-Mund. So delikat, so mineralisch lang und so wunderbare Säure, die hinten immer wieder hochrollt. Zitrus, Grapefruit, auch wieder im Nachhall. Vielleicht sogar etwas Limette. Das Ganze mit einer Litschi-, Apfel-Fruchtigkeit. Sogar ein bisschen Orangenzeste. Etwas unreife Aprikose dazu. Das ist der beste Reynon, den ich bisher probiert habe. Ich bin schwer beeindruckt von so einem kleinen Wein. 92+/100