Lobenberg: Ein Weingut von 40 Hektar im Besitz der Familie Thienpont. Regisseur ist Nicolas Thienpont, der auch Beausejour Duffau, Larcis Ducasse und Pavie Macquin als Regisseur verantwortet. Aber auch andere Mitglieder der großen Thienpont Familie von Vieux Château Certan, Le Pin etc., sind an diesem Weingut beteiligt. Nicolas wohnte selbst lange auf Puygueraud. Das ist seit Jahrzehnten das einzig ernstzunehmende Weingut an der Côtes de Francs und es ist weit mehr als ein Geheimtipp. Ultragünstig für eine fast sagenhafte Weinqualität, die durchaus im unteren Mittelfeld Saint-Émilions mitschwimmen kann. Der önologische Berater ist ein Freund und önologischer Berater von Nicolas Theinpont, Stéphane Derenoncourt, einer der Topönologen der Rechten Ufers. Die Weinberge liegen in Saint-Cibard. Dort wohnen auch einige weitere Mitglieder des weitverzweigten Thienpont-Clans. Die Cuvée besteht zu 86 Prozent aus Merlot und zu 14 Prozent aus Cabernet Franc. Die Cabernet-Anteile machen diesen Wein so anders als viele schwarzfruchtige Saint-Émilions. Eben immer sehr rotfruchtig und sehr pikant. Der 2019er ist extrem dunkel, nochmals dunkler als in 2018. Zunächst eine ordentliche Portion Lakritze, Minze und Eukalyptus. In der Nase dann viel Schwarzkirsche, etwas Johannisbrotbaum, würzig, dunkel und reich. Erde, dann Gesteinsmassen, ein bisschen schiefrig. Eingekochte schwarze Kirsche kommen in der Nase neben Backpflaumen. Alles ziemlich wuchtig und intensiv. Im Mund wird es dann ungemein lecker und sehr pikant. Der Oszillograph ist schon ziemlich groß. Wir haben eine wunderbare Frische, die sich extrem pikant durchzieht. Es fängt an mit ganz viel dunklem Gestein, Salz und Mineralität. Aber auch viel schwarzen Kirsche. Dann kommt süßlich-salzige Lakritze in großem Umfang. Wieder Minze und Eukalyptus. Immer wieder die satte Schwarzkirsche, etwas süßes, schwarzes Cassis dazu. Reife Brombeere und ein leichter Sanddorn-Touch im Nachhall. Ein Leckerli mit richtig Klasse. Die Tannine sind butterweich, aber reichlich. Der Wein ist dicht und üppig, so war er 2018 schon, 2019 nur etwas frischer. Eine erstaunliche Wuchtbrumme, ein Charmeur mit richtig viel Volumen, und dafür ist der Wein doch ertaunlich bezahlbar. Eines der Superschnäppchen des rechten Ufers. 94-95/100